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Umfrage: Knapp die Hälfte der Verbraucher lehnt Versandbezug bei Arzneimitteln

KÖLN (ifh/diz). Der Versandhandel und der Online-Handel mit Arzneimitteln wird in Deutschland zukünftig von Bedeutung sein. Dabei teilen sich die Verbraucher in zwei ähnlich große Lager: die Befürworter von Versand- und Internet-Apotheken und deren Ablehner. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage unter Konsumenten zum Thema Apotheken und dem Versandhandel mit Arzneimitteln, die im April 2004 von der Forschungsstelle für Arzneimitteldistribution am Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln durchgeführt wurde.

Bequemlichkeit geht vor

Die Konsumenten bzw. Patienten brachten in der Umfrage klar zum Ausdruck, welche Erwartungen sie an Apotheken und den Versandhandel stellen und wie groß das Potenzial ist, das sie dem Versandhandel und Internet schon für die nahe Zukunft einräumen. Dabei mag überraschen, dass die vermeintliche Preisgünstigkeit für die Konsumenten nicht alleine im Vordergrund steht, sondern dass insbesondere auch der Bequemlichkeitsaspekt eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Rolle als Motiv für die Nutzung des neuen Vertriebsweges spielt.

Beratung wichtiger als günstige Preise

Mehr als 80% der befragten 1740 Konsumenten räumen "gesundheitlichen Belangen" persönlich eine hohe bis sehr hohe Bedeutung ein. Dementsprechend sind den Verbrauchern die Beratung und Informationen zu Wirkungen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, der Dosierung und Einnahme, der Unverträglichkeit von Arzneimitteln mindestens gleich wichtig bzw. teilweise wichtiger als die Preisgünstigkeit der Präparate. Auch Informationen zu alternativen oder zu ergänzenden Produkten, anderen Darreichungsformen sowie auch die persönliche Produkt- und Handlungsempfehlung des Apothekers haben eine wesentlich höhere Bedeutung als zusätzliche Leistungen und Services, die nicht originär der Apotheke zuzurechnen sind.

Für und Wider halten sich die Waage

Für 52,6% der befragten Passanten kommt eine Bestellung von Medikamenten über den Versandhandel oder das Internet regelmäßig oder in Einzelfällen in Frage. Dabei haben 5% der Verbraucher bereits erste Erfahrungen gemacht. Andererseits lehnen auch 47,4% den Versandbezug kategorisch ab. Die Gruppe der Internet-Nutzer sehen zu 66,4% den Versandhandel und das Internet als Einkaufsalternative für Arzneimittel. Von ihnen können bereits 12,3% auf Erfahrungen mit dem neuen Vertriebsweg zurückblicken.

Im Wesentlichen bemängeln die Befragten, die den Versandhandel von Medikamenten auch zukünftig ablehnen, die fehlende Fachberatung und das fehlende Vertrauen in die Versand- bzw. Internet-Apotheke. Hingegen gaben die Befragten, die den Versandhandel von Medikamenten befürworten, Kostenersparnisse und die Bequemlichkeit in der Abwicklung als wichtigste Vorteile an, so das Befragungsergebnis. Sie äußerten sich zudem klar, dass sie den ihnen vertrauten Apotheker als Versand- und Online-Anbieter von Medikamenten bevorzugen.

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