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Kommentar: Das schafft böses Blut!

So ändern sich die Zeiten: War die rot-grüne Regierung zur ersten Legislaturperiode angetreten, um den von der Union beschnittenen Kündigungsschutz umgehend wieder einzusetzen, hat sie diese Tat nun selbst wieder rückgängig gemacht. Welche politische Heimat ist Arbeitnehmern jetzt noch geblieben?

Wer in Gesetze solch schwammige Begriffe wie "Leistungsträger" einbaut, der opfert den Schutz von älteren Arbeitnehmern – und nimmt damit den massiven Verlust von Erfahrung in Kauf. Schließlich sind es oft schnöde wirtschaftliche Erwägungen, die jüngere Mitarbeiter für Arbeitgeber attraktiv machen.

Billiger ist besser, das ist wohl nur folgerichtig in einer Zeit, in der Geiz als geil gilt. Den verantwortlichen Politikern ist es offensichtlich gleichgültig, welch böses Blut in Betrieben entstehen kann, wenn auf lange Sicht eine Ungleichbehandlung beim Kündigungsschutz gilt.

Jetzt, wo die Weltkonjunktur wieder anzieht und alle Experten einen Wachstumsschub prognostizieren, ist es besonders bitter, dass der Kündigungsschutz mit Billigung der Regierung ausgehöhlt wurde. Die Chancen auf eine Trendwende sind denkbar gering.

2004: Auch der Kalender ist arbeitnehmerfeindlich Vier typische Brückentage (der 1. Mai, der 3. Oktober sowie die beiden Weihnachtsfeiertage) fallen im Schaltjahr 2004 auf ein Wochenende.

Damit haben Arbeitnehmer weniger Chancen als sonst, sparsam mit ihren Urlaubstagen umzugehen. Die Bayern trifft es noch ein bisschen härter: Auch Mariä Himmelfahrt ist ein Sonntag.

Die fünf neuen Länder haben ebenfalls einen arbeitsfreien Tag weniger: Der Reformationstag (31. Oktober) liegt – wie könnte es anders sein – in diesem Jahr auf einem Sonntag.

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