DAZ aktuell

Diabetes-Teststreifen ohne Zuzahlung

Bonn (im). Für Diabetes-Teststreifen müssen Patienten weiterhin nichts zuzahlen. Da Blut- und Harnteststreifen weder Arznei- noch Hilfsmittel seien, träfen die Neuregelungen der Reform nicht zu. Als Medizinprodukte seien sie weiter verordnungs- und erstattungsfähig, stellte der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) am 9. Januar in Frankfurt/Main klar.

Einzelne Kassenärztliche Vereinigungen waren nach Angaben des Verbands dazu übergegangen, Zuzahlungen auch für Blut- und Harnteststreifen von Kranken einzufordern oder diese als nicht mehr erstattungsfähig zu bezeichnen. Dieses Vorgehen kritisierte der VDGH als "unzulässigen Versuch, die chronisch Kranken abzukassieren".

Der Herstellerverband berichtete im übrigen von einer unterschiedlichen Entwicklung der Tests. Während der Umsatz im größten Marktsegment, nämlich den Tests, die direkt mit Krankenkassen abgerechnet werden, in 2003 um ein Prozent (auf 949 Millionen Euro) gesunken sei, seien die Selbsttests (etwa Blut- und Harnteststreifen für Diabetiker), die die Patienten in der Apotheke selbst kaufen, am stärksten gewachsen.

Sie hätten um 7,8 Prozent zugelegt und den Herstellern einen Umsatz von 607 Millionen Euro beschert. Insgesamt habe die Diagnostica-Industrie im abgelaufenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatz von 1,76 Milliarden Euro erwirtschaftet, 2,5 Prozent mehr als in 2002.

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