Arzneimittel und Therapie

Dopamin-Agonist: Rotigotin-Pflaster reduziert Parkinson-Symptome

Der Dopamin-Agonist Rotigotin kann die Symptome der Parkinson-Krankheit signifikant reduzieren, wie eine randomisierte, plazebokontrollierte Phase-III-Studie zum Nachweis von Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit von Rotigotin an Patienten in einem frühen Stadium des M. Parkinson zeigt. Rotigotin wird einmal täglich als Pflaster auf die Haut aufgebracht und konstant über 24 Stunden freigesetzt, so Schwarz Pharma.

Ende 2004 soll ein Zulassungsantrag für ein Rotigotin-Pflaster bei den entsprechenden europäischen Behörden und in den USA eingereicht werden. Neben diesem Constant Delivery System (CDS) wird Rotigotin derzeit auch als Nasenspray zur Behandlung akuter Parkinson-Symptome in Phase-I-Studien getestet.

Anhaltende Reduktion der Symptome

Eine multinationale Phase-III-Studie mit ansteigender Dosierung zeigte, dass Rotigotin die Symptome der Parkinson'schen Krankheit signifikant reduziert. Es wurden 277 Patienten im frühen Stadium der idiopatischen Parkinson'schen Erkrankung randomisiert. Die Patienten wurden bis zu einer Dosis von 7,2 mg Rotigotin in 24 Stunden titiriert. Es folgte eine Behandlungsphase von sechs Monaten. Die maximale Behandlungsdauer betrug sieben Monate.

Primärvariable war die durchschnittliche Reduzierung der Symptome durch Rotigotin im Vergleich zu Plazebo, die anhand der Unified Parkinson's Disease Rating(UPDR)-Skala bestimmt wurde, die grundlegende motorische und mentale Eigenschaften sowie die Fähigkeit der Patienten misst, aktiv am täglichen Leben teilzunehmen. Rotigotin zeigte eine signifikante Verbesserung auf der absoluten UPDR-Skala am Ende der Behandlung mit einer Differenz von 5,3 Punkte gegenüber Plazebo. Die Ansprechrate war am Ende der Behandlung signifikant höher im Vergleich zu Plazebo (48% gegenüber 19%).

Wirkstoff-Freisetzung über 24 Stunden gewährleistet

Ziel einer optimalen Parkinson-Therapie ist es, den Dopamin-Mangel zu substituieren. Eine Alternative zur Gabe von L-Dopa ist die direkte Stimulation postsynaptischer striataler Rezeptoren durch Dopamin-Agonisten. Diese spielen mittlerweile neben L-Dopa die wichtigste Rolle in der Therapie des Parkinson-Syndroms. Außer dem Einsatz im Spätstadium finden die Agonisten zunehmend Einsatz als Primärtherapie. Auch eine neuroprotektive Eigenschaft wird diskutiert.

Unter Dopamin-Agonisten treten deutlich weniger motorische Spätkomplikationen auf als unter den L-Dopa-Präparaten. Es wird davon ausgegangen, dass L-Dopa induzierte Dyskinesien durch die kurze Halbwertszeit von zwei Stunden des L-Dopa entstehen, was zu einer phasischen Stimulation der Dopamin-Rezeptoren führt. Um einer kontinuierlichen Dopamin-Rezeptor-Stimulation näher zu kommen, den First-pass-Effekt in der Leber und somit ein sehr individuell unterschiedliches Ansprechen auf Dopamin zu verhindern, wurden das Rotigotin CDS-Pflaster entwickelt, das den Dopamin-Agonisten transdermal über 24 Stunden freisetzt und einen kontinuierlichen Plasmaspiegel garantieren soll.

Pflaster födert die Compliance

Die am häufigsten vorkommenden Nebenwirkungen während der Behandlungsphase im Vergleich Rotigotin gegenüber Plazebo waren Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (29 vs. 7%), Müdigkeit (14 vs. 8%), Schwindelgefühle (11 vs. 11%), Sturz (11 vs. 10%), Übelkeit (10 vs. 7%), Erbrechen (5 vs. 0%) und Kopfschmerzen (7 vs. 3%). Nebenwirkung, wie Halluzinationen, Verwirrtheit und Hypotonie traten entweder gar nicht oder nur in einer mit Plazebo vergleichbaren Häufigkeit auf.

Nach einer 24-wöchigen Behandlungsperiode wurde eine signifikante Reduzierung der Symptome bei der Anwendung von Rotigotin nachgewiesen, während sich das Krankheitsbild bei Verabreichung von Plazebo verschlechtert hat. Da mehr als 95% der Patienten, die das Phase-III-Programm abgeschlossen haben, in einer offenen Studie die Behandlung fortsetzten, scheint Rotigotin eine attraktive Alternative darzustellen, so Schwarz Pharma. ck

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