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VSA-Unternehmensgruppe: Jump – mit einem Sprung in die Zukunft

MÜNCHEN (diz). Die Unternehmensgruppe der Verrechnungsstelle Süddeutscher Apotheken (VSA), zu der mittlerweile auch die Softwarehäuser CSE, Stahl und Wabe gehören, entwickelt sich trotz Beitragssatzsicherungsgesetz und GMG weiter positiv. Wie auf der 23. ordentlichen Vertreterversammlung des Förderungsvereins der Süddeutschen Apotheken e.V. (FSA) und der 23. ordentlichen Gesellschafterbeiratssitzung der VSA GmbH am 23. Juni 2004 in München zu erfahren war, rüstet sich das Unternehmen mit der Apothekensoftware "Jump", die für nahezu alle VSA-Kunden nutzbar sein soll, für die Zukunft.

Der Vorstandsvorsitzende Karl-August Beck verdeutlichte, dass das Geschäftsjahr 2003 für die VSA-Unternehmensgruppe ein bewegtes und mit erheblichen finanziellen Belastungen gekennzeichnetes Jahr war. Es habe ganz unter dem Zeichen Integration und Positionierung gestanden. "Die VSA hat sich wieder ein Stück weiter hin zum führenden IT-Dienstleistungsunternehmen im deutschsprachigen Gesundheitsmarkt entwickelt, so Beck.

Herstellerinkasso belastet Ergebnis

Dr. Andreas Lacher, Geschäftsführer der VSA GmbH, berichtete über Veränderungen (Rezeptzahlen und Nettorezeptumsatz) im Geschäftsbereich "AbrechnungsSysteme Apotheken" der VSA. War der Nettorezeptumsatz im Vergleich zum Vorjahr in 2003 mit 6,61 % noch leicht positiv, so ging dieser in den ersten fünf Monaten des Jahres 2004 auf minus 14,85 % zurück. Der leichte Rückgang der Rezeptzahl in 2003 verstärkte sich ebenfalls in den ersten Monaten 2004 auf minus 20,95 %.

Ein Blick auf die Entwicklung der Mitgliederzahl zeigt, dass sich nach Inkrafttreten des BSSichG die Zahl von Apothekenschließungen erhöhte. Die VSA konnte jedoch ihren Marktanteil stabil halten und es kam nicht wie erwartet zu einem massiven Mitgliederrückgang, so Lacher. Er führte dies unter anderem darauf zurück, dass die Kundentreue zur und das Vertrauen in die VSA als der Partner in Sachen Abrechnung sehr groß ist.

Die dramatischen finanziellen Auswirkungen durch das BSSichG haben das Ergebnis der VSA stark belastet haben. An erster Stelle haben sich die Belastungen durch die Übernahme des Herstellerinkassos (Forderungsausfälle, Zinsverluste und Kosten für zusätzliche Aufwendungen für die interne Abwicklung des Herstellerinkassos) allein in 2003 mit rund 700 000 Euro negativ auf das Gesamtergebnis ausgewirkt. Und durch die Anhebung von 6 % auf jetzt 16 % in 2004 hat sich die Belastung für die VSA mehr als verdoppelt, wie Lacher ergänzte.

Die veränderten Rahmenbedingungen, also erhöhter Herstellerabschlag und dramatische Rückgänge bei den Rezeptumsätzen, seien nicht spurlos am Unternehmen vorüber gegangen. Diese Belastungen seien nicht mehr allein durch die seit Monaten laufenden Kosteneinsparungsprogramme aufzufangen gewesen, weshalb denn auch eine Anpassung des Gebührensystems notwendig geworden sei. Das neue Tarifsystem, es setzt sich zusammen aus einem Basisbetrag plus einer Abrechnungsgebühr, die nach Abrechnungsumsatz gestaffelt ist, wurde zum 1. Mai 2004 eingeführt.

Positiver Trend bei azh

Auch die Entwicklungen im Bereich "AbrechnungsSysteme Sonstige Leistungserbringer" (azh) verzeichneten, früher als erwartet, einen positiven Trend. Anhand der wichtigsten Unternehmenskennzahlen für die azh GmbH konnte er verdeutlichen, dass sich das Unternehmen dank grundlegender Restrukturierungsmaßnahmen und personeller Unterstützung durch die VSA kontinuierlich positiv weiter entwickelt hat. So betrachtet muss die Erhöhung der Beteiligung von 70 % auf 88 % in 2003 als eine weitere Maßnahme zur langfristigen Stabilisierung der VSA-Unternehmensgruppe gesehen werden. Die azh GmbH habe trotz der noch erheblichen Wertberichtigungen auf Altforderungen ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet.

Vom Rezeptabrechner zum IT-Haus

Den in 2002 eingeschlagenen Kurs weg vom reinen "Rezeptabrechner" hin zum bundesweiten Anbieter von IT-Branchenlösungen für Apotheken und andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen trägt die Vertreterversammlung nach wie vor mit. Die Integration der Apothekensoftwarehäuser CSE, CSE AG, Stahl und WABE in die VSA-Unternehmensgruppe konnte erfolgreich fortgesetzt werden, wie Peter Mattis, ebenfalls Geschäftsführer der VSA GmbH, erläuterte. So standen die Integration der Bereiche Kundenberatung und Vertrieb in die VSA im Mittelpunkt:

Mit Wirkung zum 1. April 2003 wurde der Vertriebsaußendienst und mit Wirkung zum 1. Juli 2003 der Außendienst der Kundenberatung (Systemlösungen, Technik) der CSE GmbH und der Stahl GmbH in die VSA GmbH übernommen. Um operative Ergebnispotenziale in allen Bereichen der VSA-Unternehmensgruppe zu realisieren, wurden neben Rationalisierungsmaßnahmen auch Sachkosteneinsparungen und Maßnahmen zur Umsatzsteigerungen umgesetzt, die bis ins Jahr 2004 reichen und sich in den nächsten Jahren auf das Finanzergebnis auswirken werden.

OPUS und Jump

Ein weiteres großes internes Projekt ist die Einführung einer Software zur optimierten Prozess- und Unternehmenssteuerung (OPUS). Dieses System ermöglicht es, alle relevanten Daten und Prozesse im Konzern zu harmonisieren und allen Abteilungen zur Unternehmensteuerung bereit zu stellen. Diese Maßnahme, so Mattis weiter, wird den Integrationsprozess wesentlich beschleunigen und noch rascher aus mehreren einzelnen Unternehmen einen Unternehmensverbund schaffen können. Dieses interne Projekt fiel kostenmäßig in 2003 an und wird ebenfalls in den Jahren danach durch eine effizientere Steuerung zu Kosteneinsparungen führen.

Zu den größten Projekten der VSA zählt nach Angaben von Mattis "Jump". Dieses Projekt ist mehr als eine Apothekensoftware, wie Mattis erklärte, es ist ein Gesamtkonzept für die VSA-Gruppe mit Schlüsseleigenschaften, die es den heutigen und zukünftigen VSA-Kunden ermöglichen wird, die Unternehmensführung und -steuerung der Apotheke noch effizienter zu gestalten. Mattis wörtlich: "JUMP ist ein Technologiesprung in Richtung Zukunft ,Unternehmen Apotheke'".

Mit dem neuen VSA-Produkt eng verbunden ist die weitere Produktstrategie der VSA-ApothekenSysteme, die es fast allen Kunden gestattet, auf "JUMP" umzusteigen. Jump ist unabhängig von vorhandenen Betriebssystem und Datenbanken, es ermöglicht eine intuitive und effiziente Bedienung und Systemadministration und es besitzt Mandanten- und Filialfähigkeit. Rund 50 Mitarbeiter arbeiten derzeit an diesem Projekt an verschiedenen Standorten.

Konzernergebnis 2003

Im Bereich der Abschreibungen entfällt ein hoher Teil auf die Firmenwertabschreibung, so Dr. Lacher zum Konzernergebnis 2003. Aufgrund der in 2002 begonnenen, linearen Abschreibung von 25 % auf die Firmenwerte der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen ergibt sich für 2003 allein hieraus eine Abschreibung von 5,3 Mio. Euro. Dadurch belastet ergibt sich ein Jahresfehlbetrag im Konzern von rund 1,9 Mio. Euro.

Lacher zeigte sich optimistisch: "Trotz dieser starken Abschreibungsbelastung, die sich auch in den beiden Folgejahren noch in der Bilanz niederschlagen wird, können wir für das Jahr 2004, und somit früher als ursprünglich prognostiziert, ein positives Ergebnis erwarten."

Uwe Geiß zum 60.

Anlässlich des 60. Geburtstages von Uwe Geiß würdigte Beck die Verdienste des seit 1995 stellvertretenden Vorsitzenden FSA e.V. und der VSA. Beck hob auch die langjährige und vertrauensvolle Unterstützung durch Frau Ria Brosius heraus, die über viele Jahre hinweg als Vorstandsbetreuung den meisten VSA-Mitgliedern bekannt ist. Frau Ria Brosius verlässt nach 35 Jahren VSA das Unternehmen. Vorstand, Geschäftsführung und die Vertreterversammlung bedankten sich mit lang anhaltendem Beifall für die jahrzehntelange Treue und für ihr Engagement im Unternehmen.

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