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Fettabsaugen ist kein Ersatz für Gewichtsreduktion

Übergewicht ist eine der Hauptgefahren für die Entstehung des metabolischen Syndroms. Die Lösung zur Risikoreduktion liegt auf der Hand: die überflüssigen Pfunde müssen weg. Wer nun aber denkt, statt mühsamem Abnehmen per Diät und Sport könnte man sich das Fett auch einfach absaugen lassen, der liegt leider falsch.

Fettabsaugen ist kein Ersatz für eine Gewichtsabnahme, wenn es um die Prävention von Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkrankungen geht. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Washington University School of Medicine gekommen. Die Studiendurchführenden führten bei 15 stark übergewichtigen Frauen eine Liposuktion durch, bei der je rund 20 Prozent der Gesamtfettmenge entfernt wurden. Vor und zehn bis zwölf Wochen nach der Operation wurden die Patientinnen hinsichtlich ihrer Blutzucker, Triglycerid- und Cholesterinwerte untersucht, sowie der Blutdruck und weitere Risikofaktoren für Herzerkrankungen ermittelt.

Ergebnis: Trotz der Fettreduktion und der damit einhergehenden Gewichtsabnahme waren die Werte vor und nach Liposuktion mehr oder weniger identisch. "Die Entfernung der Fettmengen hat bei den Studienteilnehmerinnen keine medizinischen Vorteile erbracht", kommentiert Studienleiter Samuel Klein. Als positiv vermerken die Studienautoren, dass große Fettmengen sicher und problemlos entfernt werden konnten.

Leroy Young erklärte, dass bislang die Entfernung von fünf Liter Fett als vertretbare Obergrenze galt. Mit der aktuellen Studie habe man nachgewiesen, dass auch die vierfache Menge problemlos entfernt werden kann. ral

Literatur: New Engl J Med 350 (25), 2549 – 2557 (2004).

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