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Herzinfarktrisiko: Morgens sind auch Blutgefäße steif

Herzinfarkt und Schlaganfall treten besonders in den frühen Morgenstunden häufig auf. Amerikanische Mediziner haben nun einen Hinweis darauf gefunden, warum das so ist: Frühmorgens sind die Blutgefäße weniger elastisch als tagsüber.

Blutfluss und Blutdruck werden vom Organismus über die ständige Anpassung des Blutgefäßdurchmessers reguliert. Die Flexibilität der Blutgefäße wird vor allem von den Endothelzellen gesteuert, die die Blutgefäße auskleiden. Wie Wissenschaftler um Virend Somers von der Mayo Clinic, Rocherster, in der Fachzeitschrift "Circulation" schreiben, ist die Funktion dieser Endothelzellen in den frühen Morgenstunden um mehr als 40% verringert. Das Team untersuchte bei dreißig gesunden Nichtrauchern die Ausweitung der Blutgefäße durch die Endothelzellen beim Zubettgehen, um sechs Uhr morgens und um elf Uhr vormittags.

Um sechs Uhr morgens waren die Werte der gesunden Probanden vergleichbar mit denen von Rauchern und Diabetikern, sie stiegen erst im Laufe des Vormittags wieder auf "Normalniveau". Die reduzierte Funktionsfähigkeit in den frühen Morgenstunden könnte einer der Auslöser für Herzinfarkt und Schlaganfall sein, vermutet Somers. Die zugrunde liegenden Mechanismen wollen die Mediziner nun in weiteren Studien untersuchen. ral

Literatur: Circulation 109, 2507 – 2510 (2004).

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