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Kinder: Hyperaktiv durch Lebensmittelzusätze?

Je bunter Joghurt, Saft oder Gummibärchen sind, desto besser Ų so denken in der Regel jedenfalls die Kinder. Ob die Eltern zukünftig diese Meinung teilen werden, bleibt allerdings abzuwarten. Studienergebnissen zufolge beurteilten Eltern das Verhalten ihrer Sprösslinge verstärkt als hyperaktiv, wenn diese Nahrungsmittel mit Zusatz von künstlichen Farbstoffen und Konservierungsmitteln verzehrten.

Professor J. Warner von der Universität Southampton, Großbritannien, und seine Kollegen berichteten in der Fachzeitschrift "Archives of Disease in Childhood" über die Ergebnisse ihrer Studie. Ziel war es, den möglichen Einfluss von künstlichen Farbstoffen und von bestimmten Konservierungsmitteln, den Benzoaten, auf hyperaktive Verhaltensweisen von Kindern zu überprüfen. Bei den 277 dreijährigen Kindern, die in die Studie aufgenommen wurden, war zunächst festgestellt worden, ob vor Studienbeginn Hyperaktivität vorlag. Zusätzlich waren sie auf eine mögliche bestehende Atopie getestet worden.

Die Kinder bekamen eine Woche lang eine Diät ohne Benzoate und künstliche Farbstoffe. In den folgenden drei Wochen erhielten sie zusätzlich zu der Diät periodisch ein Getränk, das mit künstlichen Farbstoffen und Natriumbenzoat angereichert war, bzw. ein Plazebogetränk. Den Eltern war während der doppelblinden Studie der Charakter des jeweils aktuellen Getränks nicht bekannt.

Bei der Beurteilung des Verhaltens ihrer Kinder stellten die Eltern während der ersten Woche einen signifikanten Rückgang von hyperaktivem Verhalten fest. Während das farb- und konservierungsstoffhaltige Getränk gegeben wurde, nahm die Hyperaktivität verglichen mit der Plazebo-Phase nach dem Empfinden der Eltern signifikant zu. Weder eine zuvor festgestellte Hyperaktivität noch eine bestehende Atopie spielten dabei eine Rolle. Allerdings ließen sich die Beobachtungen der Eltern durch objektive Tests in der Klinik nicht bestätigen. ah

Literatur: Arch. of Dis. Child. 89 (6), 506 – 511 (2004).

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