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Deutsche Jugendliche: Europameister im Zigarettenrauchen

Deutsche Jugendliche stehen gesundheitlich nicht schlechter da als Jugendliche aus dem europäischen Ausland. Allerdings sind sie "Europameister" im Zigarettenrauchen. Das geht aus der Studie "Health Behavior in School Children (HBSC)" hervor.

In dieser Studie, die bereits zum sechsten Mal im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation durchgeführt wurde, sind Daten von über 160 000 Jugendlichen aus 35 europäischen Ländern sowie den USA und Kanada erfasst, darunter auch die von 5600 Deutschen. "Die gesundheitliche Situation der deutschen Jugendlichen ist im internationalen Vergleich nicht schlecht", kommentiert Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, der den deutschen Teil der Studie geleitet hat, die Ergebnisse. "Aber beim Konsum von Zigaretten sind die deutschen Jugendlichen Europameister.

Bei den 15-Jährigen gehören 25% der Jungen und 27% der Mädchen zu den täglichen Konsumenten. Diese Zahlen sind ungewöhnlich hoch. In ihnen schlägt sich der hohe Druck wider, sich als eine interessante Persönlichkeit zu profilieren. Im Unterschied zu anderen Ländern spiegelt sich aber auch die unklare und unglaubwürdige Tabakpolitik von Bundes- und Landesregierungen", kritisiert der Gesundheitswissenschaftler. Angesichts der verheerenden gesundheitlichen Folgen des täglichen Zigarettenkonsums seien dringend überzeugende Präventionsprogramme und klare Rechtsgrundlagen erforderlich.

Auch beim Konsum von Alkohol fallen deutsche Jugendliche unangenehm auf. Sie liegen hinter den Briten, Holländern und Dänen im oberen Viertel. So berichten 15% der 13-Jährigen und 46% der 15-Jährigen von wöchentlichem Alkoholkonsum. Bezüglich alkoholbedingter Rauscherfahrungen befinden sich die 13- und 15-Jährigen im oberen Mittelfeld der Länderrangfolge.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Bielefeld.

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