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Arzneibestellungen via Internet: Bereitschaft ist da, doch kaum einer macht es

BERLIN (BKK/ks). Fast jeder dritte Berliner plant, in Zukunft Arzneimittel über das Internet zu bestellen. Doch bislang nutzen nur vier Prozent der gesetzlich Krankenversicherten in der Hauptstadt tatsächlich das Web, um Medikamente zu ordern. Vermutlich nicht zuletzt deshalb, weil sie mit ihren Apotheken vor Ort sehr zufrieden sind. Dies ergab eine Bevölkerungsumfrage des Forsa-Instituts unter 2 000 gesetzlich Versicherten in Berlin und den neuen Bundesländern, die der BKK-Landesverband Ost im April in Auftrag gegeben hat.

Auf die Frage, ob die GKV-Versicherten in Zukunft Arzneimittel über das Internet bestellen wollen, antworteten 8% der Berliner "ja, ganz sicher" und 22% "ja, wahrscheinlich". Exakt die Hälfte der Befragten wollen "ganz sicher nicht", 18% "wahrscheinlich nicht" das Internet als Bezugsplattform für Arzneimittel nutzen. In Brandenburg liegt die Zahl derer, die Medikamente "ganz sicher" oder "wahrscheinlich" online bestellen wollen, bei insgesamt 22%, in Sachsen-Anhalt bei 21%. In Thüringen denkt jeder Vierte daran, künftig Arzneimittel auch per Internet zu bestellen – doch erst 2% haben von dieser Möglichkeit schon einmal Gebrauch gemacht.

BKK: Apotheker müssen sich ins Zeug legen

Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden des BKK-Landesverbandes Ost, Axel Wald, sind diese Zahlen Beleg dafür, dass die Menschen im Ostteil Deutschlands den neuen Möglichkeiten in der Arzneimittelversorgung aufgeschlossen gegenüber stehen und diese auch nutzen wollen: "Für die Apotheke um die Ecke bedeutet dies allerdings auch eine gewisse Gefahr, in nicht unbedeutendem Umfang Marktanteile zu verlieren. Deshalb werden sich die niedergelassenen Apotheker mächtig ins Zeug legen müssen, um über Zusatzangebote und qualifizierte Beratung ihre Kunden zu halten", erklärte Wald.

Hohe Kundenzufriedenheit

Der Plan, künftig per Internet Arzneimittel zu beziehen, hat allerdings nichts damit zu tun, dass die Menschen mit ihrer Apotheke vor Ort unzufrieden wären. Bei Fragen zur Zufriedenheit mit der Arbeit der Apotheken schnitten diese im Osten Deutschlands sehr gut ab. Thüringer Apotheken erzielten dabei im ostdeutschen Vergleich oft Bestnoten. So waren 37% der Befragten im Freistaat (ostdeutscher Durchschnitt: 33%) mit der Beratungsqualität außerordentlich bzw. sehr zufrieden und weitere 43% zufrieden (Schnitt: ebenfalls 43%).

Gleiches gilt für die Öffnungszeiten (42% außerordentlich/sehr zufrieden und 52% zufrieden; im gesamten Osten: 40 bzw. 50%) sowie die Bestellung nicht vorrätiger Medikamente (51 und 31% in Thüringen; 47 und 33% im gesamten Osten).

Knackpunkt: Beratung zu preiswerten Alternativen

Nur in der Kategorie "Beratung zu preiswerteren Alternativen bei Medikamenten" sehen die Umfragewerte für die Apotheken etwas schlechter aus: In Berlin betrachten insgesamt 30% die Arbeit der Apotheken in diesem Punkt kritisch (18% sind "weniger zufrieden", 12% "unzufrieden"). In Sachsen-Anhalt sind es 25% der Befragten, in Brandenburg 24% und in Thüringen 22%, die mit der Beratung zu preiswerteren Medikamenten "weniger zufrieden" oder "unzufrieden" sind.

ast jeder dritte Berliner plant, in Zukunft Arzneimittel über das Internet zu bestellen. Doch bislang nutzen nur vier Prozent der gesetzlich Krankenversicherten in der Hauptstadt tatsächlich das Web, um Medikamente zu ordern. Vermutlich nicht zuletzt deshalb, weil sie mit ihren Apotheken vor Ort sehr zufrieden sind. Dies ergab eine Bevölkerungsumfrage des Forsa-Instituts unter 2000 gesetzlich Versicherten in Berlin und den neuen Bundesländern, die der BKK-Landesverband Ost im April in Auftrag gegeben hat.

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