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ABDA-Vize Wolf fordert Änderungen bei Zuzahlungsregelung

BERLIN (ks). Das GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) ist seit über fünf Monaten in Kraft und zeigt seine Wirkung. In einer Diskussionsrunde im Rahmen des Hauptstadtkongresses "Medizin und Gesundheit" am 4. Juni in Berlin richteten Vertreter der Gesundheitsberufe und Politiker den Blick nach vorne. Der Vize-Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA, Heinz-Günter Wolf, trat dabei für eine Überarbeitung der Zuzahlungsregelung ein.

Wolf bemängelte, dass die neuen Zuzahlungsregeln, die der gesetzlichen Krankenversicherung zu Einsparungen verhelfen sollen, übers Jahr ungerecht verteilt seien. Zu Jahresbeginn müsse der Patient beim Arzt zunächst die Praxisgebühr entrichten, dann stehe die höhere Zuzahlung für Verordnungen an und zudem seien rezeptfreie Arzneimittel selbst zu zahlen. "Es gibt hier ein Liquiditätsproblem, das wir in der Apotheke sehen", erklärte Wolf.

So gebe es Patienten, die den Kauf eigentlich benötigter rezeptfreier Arzneimittel auf die zweite Jahreshälfte verschieben – in der Hoffnung, dann von der Zuzahlung befreit zu sein und somit wieder mehr Geld in der Tasche zu haben. "Ich wünsche mir, dass sich sowohl Sozialämter wie auch Krankenkassen Gedanken darüber machen, diese politische gewollte Liquiditätsbeeinflussung so gleichmäßig zu verteilen, dass die Leute sowohl am Jahresanfang wie auch am Jahresende das Geld haben, sich das Sinnvolle dazu zu kaufen".

Der ABDA-Vize schlug vor, bei der Sozialhilfe die drei Euro, die monatlich zuzuzahlen sind, übers ganze Jahr hinweg abzuziehen. Oder aber die Krankenkassen sollten den 2004 errechneten Betrag zwölfteln, sodass jeder schon im ersten Monat eines Jahres seine Befreiung erreichen kann. Eine kontinuierliche und vernünftige Versorgung übers ganze Jahr müsse möglich sein, so Wolf.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Union, Annette Widmann-Mauz, machte allerdings deutlich, dass der Vorschlag, einen Vorschuss auf die Zuzahlungen zu geben, nicht der Ansatz der Union sei. "Es geht uns auch um Steuerung", sagte sie, dies berücksichtige der Vorschlag Wolfs nicht. Widmann-Mauz betonte zudem, dass man mit dem GMG im Apothekenbereich nach verantwortlichen Lösungen gesucht und sie auch gefunden habe. "Wir haben Bewährtes nicht zerstört", so die CDU-Politikerin. Auch vor dem GMG habe es keine Alleinstellung der deutschen Apotheken gegeben – DocMorris existierte bereits zuvor.

Das GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) ist seit über fünf Monaten in Kraft und zeigt seine Wirkung. In einer Diskussionsrunde im Rahmen des Hauptstadtkongresses "Medizin und Gesundheit" am 4. Juni in Berlin richteten Vertreter der Gesundheitsberufe und Politiker den Blick nach vorne. Der Vize-Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – ABDA, Heinz-Günter Wolf, trat dabei für eine Überarbeitung der Zuzahlungsregelung ein.

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