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Pille danach: FDP gegen Freigabe

BONN (im). Es haben sich noch nicht alle Bundesländer dazu geäußert, ob sie die Entlassung Levonorgestrel-haltiger Notfallkontrazeptiva ("Pille danach") aus der Verschreibungspflicht befürworten. Die Bundesregierung plant, diese Präparate ohne ärztliche Rezepte abgeben zu lassen, ist allerdings bei der notwendigen Verordnung auf die Zustimmung des Bundesrates angewiesen. Die FDP lehnt das Vorhaben ab.

Die Bundesregierung begründet die freie Abgabe der genannten Kontrazeptiva mit dem "hohen Stellenwert bei der Wahrung der sexuellen und reproduktiven Rechte von Frauen". Nach Worten von Marion Caspers-Merk vom Bundesgesundheitsministerium können die Präparate mögliche Schwangerschaftsabbrüche als Folge von Verhütungspannen oder nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr wirksam vermeiden.

Zwar hält auch die FDP die Levonorgestrel-haltigen Arzneimittel für wichtige Notfallmittel der Empfängnisverhütung, vor allem für sehr junge Frauen im Teenageralter. Durch die starke Beeinflussung des Hormonhaushalts jedoch gibt es erhebliche unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen, erklärte Ina Lenke, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion der Liberalen im Bundestag. Die rezeptfreie Abgabe der Präparate suggeriere fälschlicherweise nur geringe Gefahren nach dem Motto: keine Rezeptpflicht – kein Risiko. Die FDP hält stattdessen gezielte Aufklärung über Verhütungsmethoden für den besseren Weg. Nur in Ausnahmefällen sollten Frauen auf die "Pille danach" zurückgreifen können, dann aber vorher den Arzt aufgesucht haben, vertritt Lenke.

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