DAZ aktuell

Neues Konzept der Privaten

BONN (im). Die privaten Krankenversicherungen haben am 3. Juni in Berlin ein neues Konzept vorgelegt. Es erlaubt Kassenpatienten bis zum 55. Lebensjahr den Wechsel ohne Risikoprüfung in den Basistarif eines privaten Unternehmens.

Dies ist allerdings nur für die freiwillig Versicherten im gesetzlichen System (GKV) vorgesehen, denen ein Basisschutz (vergleichbar dem Solidarsystem) mit Rückstellungen für das Alter in einem Unternehmen der privaten Krankenversicherung (PKV) angeboten wird. Vorerkrankungen führen weder zum Versicherungsausschluss noch zu Risikozuschlägen. Das gilt laut PKV-Verband auch für die private Pflegepflicht- und die Krankentagegeldversicherung. Darüber hinaus ermöglichen die Privaten jedem GKV-Mitglied, das erstmals freiwillig versichert wird, innerhalb von sechs Monaten den Wechsel in höherwertige Tarife. Hier fällt ein auf 30 Prozent begrenzter Risikozuschlag an.

Sollte das neue Konzept der PKV von der Politik angenommen werden, wollen die privaten Versicherer allen freiwillig GKV-Versicherten in einer Öffnungsaktion, die auf 12 Monate begrenzt ist, den Wechsel vom gesetzlichen in das private System unabhängig vom Alter und Gesundheitszustand einräumen. "Damit entsteht die größtmögliche Wettbewerbsintensität zwischen PKV und GKV überall dort, wo der Gesetzgeber den Versicherten überhaupt die freie Wahl lässt", sagte der PKV-Vorsitzende Reinhold Schulte am 3. Juni in Berlin.

Während die neuen PKV-Kunden künftig ohne Nachteile in andere private Krankenversicherer wechseln könnten, gibt es für die bisher Privatversicherten nur eine kleine Verbesserung. Diese dürften bei einem Wechsel lediglich die Rückstellungen mitnehmen, die durch den zehnprozentigen Zuschlag angespart wurden. Bekanntlich mussten seit 2000 Neukunden in der PKV zehn Prozent mehr Prämie zahlen, die für das Alter zurückgelegt werden. Die fehlende Mitnahmemöglichkeit sämtlicher Altersrückstellungen erschwert den Wechsel innerhalb der PKV sehr stark.

Die PKV steht zur Ko-Existenz von Solidar- und privatem System. Ihr Verbandsvorsitzender mahnte allerdings bei der Politik stabile Rahmenbedingungen für seine Branche in der Zukunft an.

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