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Infektionsrisiko: Vorsicht vor Schlipsträgern im Krankenhaus

Auf jeder zweiten von einem Arzt im Krankenhaus getragenen Krawatte lassen sich Krankheitserreger nachweisen. Das ist das Ergebnis einer von Medizinern des New York Hospital Queens durchgeführten Untersuchung.

Medizinstudent Steven Nurkin initiierte die Studie, in deren Rahmen die Krawatten von 42 Ärzten, Assistenten und Medizinstudenten sowie von 10 Sicherheitsleuten auf das Vorhandensein von Krankheitsbakterien untersucht wurden. Das Ergebnis warf ein schlechtes Licht auf die Mediziner. Auf knapp 50 Prozent ihrer Schlipse fanden sich Bakterien, nur eine einzige Krawatte des Sicherheitspersonals war kontaminiert. Die Zahl der potenziell gefährlichen Erreger war bei den Krawatten der Ärzte achtmal so hoch wie bei den anderen Studienteilnehmern.

Nurkin dazu: "Chefärzte halten ihr Personal oft dazu an, Krawatten zu tragen, um einen seriösen Eindruck auf die Patienten zu machen." Eine solche Kleiderordnung könne aber auf Kosten der Gesundheit der Patienten gehen und sei daher fraglich. ral

Quelle: Präsentation auf dem Treffen der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie, 24. Mai 2004, New Orleans

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