Prisma

Das Gehirn reagiert auf eigene und fremde Fehler gleich

Niederländische Wissenschaftler haben durch die Aufzeichnung von Gehirnströmen freiwilliger Testpersonen festgestellt, dass bei eigenen Fehlern sowie beim Beobachten von Fehlern anderer dieselben Gehirnregionen aktiviert werden.

Die Probanden mussten im Rahmen der Untersuchung entweder selbst Aufgaben lösen oder anderen Teilnehmern dabei zuschauen. Im ersten Durchgang der Testserie mussten die Probanden selbst die Zielrichtung von Pfeilen, die kurz auf einem Bildschirm präsentiert wurden, mit einem Hebel klassifizieren. Anschließend wurde ihnen mitgeteilt, wie viele Fehler sie gemacht hatten. Im zweiten Durchgang der Testreihe wurde den Teilnehmern aufgetragen, einen anderen Testteilnehmer bei dieser Aufgabe zu beobachten und mitzuzählen, wie häufig dieser die falsche Pfeilrichtung angab.

Während all dieser Tests wurden die Gehirnströme der Probanden gemessen. Dabei stellten die Forscher fest, dass beim Auftreten eigener Fehler das Bewegungszentrum und der vordere cinguläre Cortex, eine Art Alarmsystem, reagierten. Erstaunlicherweise zeigte das EEG die gleichen Reaktionsmuster an, wenn eine Testperson die Fehler eines anderen Probanden beobachtete. Die Forscher kamen somit zu dem Ergebnis, dass das Beobachten von Fehlern den gleichen Effekt hat wie das so genannte "learning by doing". ng

Quelle: Nature Neuroscience 7, 549 – 554 (2004)

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