DAZ aktuell

BKK-Umfrage: 28 Prozent mehr Rückenbeschwerden

(bkk/daz). Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger litten in den letzten zwölf Monaten unter Rückenbeschwerden. Im Vergleich zu 1998 entspricht dies einer Zunahme der Beschwerden um 28 Prozent. Besonders auffällig ist, dass sich die Zahl der Betroffenen bei den 14- bis 29-Jährigen in den letzten sechs Jahren fast verdoppelt hat. Die Behandlung von Rückenbeschwerden verändert sich teilweise: Die Anwendung von Krankengymnastik hat sich seit 1998 fast verdreifacht, allerdings stiegen auch die Verordnungen von Medikamenten um mehr als ein Drittel. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Repräsentativbefragung des BKK Bundesverbandes von TNS Emnid im März 2004 bei 4020 Personen über 14 Jahren.

Jung und Rücken krank

Auffallend ist nach dieser Untersuchung die starke Zunahme der Rückenbeschwerden bei den 14- bis 29-Jährigen von 36 Prozent (1998) auf 61 Prozent (2004). Besonders bedrohlich erscheint dabei, dass sogar 53 Prozent der Schüler von Rückenschmerzen betroffen sind. Im Vergleich zu den älteren Generationen treten die Beschwerden zwar nicht täglich auf, aber mehrmals im Monat schmerzt auch der Rücken der Jüngeren.

Häufigste Ursachen der Beschwerden sind bei der jungen Generation neben allgemeinen Verspannungen (64 Prozent) die falsche Körperhaltung (47 Prozent). Ein Ausgleich durch sportliche Bewegung wird jedoch nur von 12 Prozent dieser Altersgruppe als Mittel gegen die Rückenbeschwerden gewählt. Mit zunehmenden Alter der Menschen setzt in Sachen Bewegung jedoch offenbar ein Erkenntnisprozess ein: Die über 60-Jährigen setzen zu 24 Prozent auf Gymnastik zur Bekämpfung ihrer Rückenprobleme.

Von der Spritze zur Bewegungstherapie

Die Zahl der Menschen mit Rückenproblemen ist seit 1998 von 53 Prozent auf 68 Prozent stark angestiegen. Die Befragten gaben an, dass die Beschwerden vor allem auf Verspannungen (70 Prozent), eine ungünstige Körperhaltung (54 Prozent) und einseitige Belastungen (53 Prozent) zurückzuführen seien. Bei jedem Dritten spielt auch Stress als Auslöser von Rückenbeschwerden eine Rolle. Rund ein Drittel der Befragten fühlt sich durch Rückenbeschwerden in ihrem Tagesablauf eingeschränkt.

Dagegen kann bei der Anzahl derjenigen, die aufgrund von Rückenschmerzen in den letzten 12 Monaten in ärztlicher Behandlung waren, ein leichter Rückgang von 30 Prozent (1998) auf 27 Prozent (2004) festgestellt werden. Zur Behandlung wurden vom Arzt deutlich häufiger Krankengymnastik (von 22 auf 60 Prozent) verschrieben und chiropraktische Maßnahmen (von 7 auf 25 Prozent) angewandt als noch vor sechs Jahren. Mit 64 Prozent sind Medikamente jedoch noch immer die häufigste Behandlungsform von Rückenbeschwerden (1998: 47 Prozent).

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.