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Europäischer Vergleich: Deutschland bei Zuzahlungen im Mittelfeld

BONN (im). Das GKV-Modernisierungsgesetz brachte den Versicherten zwar höhere Zuzahlungen zu Arzneimitteln und die Praxisgebühr, die Selbstbehalte liegen damit aber nicht über den Belastungen ausgewählter EU-Nachbarstaaten. Das geht aus der Studie "Zuzahlungen im internationalen Vergleich" hervor, die das Bundesgesundheitsministerium (BMGS) am 14. Mai in Berlin vorgestellt hat.

Die Studie wurde zu Beginn des Jahres 2003 bei der Basys, Beratungsgesellschaft für Systemfragen, in Auftrag gegeben, um Informationsgrundlagen im Vorfeld des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) zu erhalten. Sie beschreibt Zuzahlungsregelungen und Überforderungsklauseln einiger europäischer Nachbarländer, darunter vertiefend die aus Österreich, Frankreich, Dänemark, der Schweiz und den Niederlanden.

Wie das BMGS mitteilt, hat sich der Selbstzahlungsanteil der deutschen Versicherten durch das GMG vor allem in den Bereichen erhöht, in denen der Eigenanteil verglichen zum Ausland bisher unterdurchschnittlich gewesen ist. Bezieht man insgesamt die Zuzahlung auf das Pro-Kopf-Einkommen, steigt die Belastung als Folge des Gesetzes von 4,3 Promille auf 5,91 Promille. Damit liegt Deutschland im Mittelfeld der Nachbarstaaten, denn die durchschnittliche Zuzahlungsbelastung der fünf untersuchten Länder (Österreich, Frankreich, Dänemark, Schweiz und die Niederlande) beträgt 6,1 Promille.

Auch der Anteil der Zuzahlungen an der Finanzierung der Gesundheitsausgaben (ohne Langzeitpflege) steigt zwar als Folge des GMG, auch hier wird aber der internationale Durchschnitt nicht überschritten. Er erhöhte sich in Deutschland von 5,2 auf 7,2 Prozent, während der durchschnittliche Finanzierungsanteil der Zuzahlungen der fünf Länder bei 8,1 Prozent liegt.

Das Ministerium erwähnt darüber hinaus als Tatsache, dass Deutschland neben Frankreich und Luxemburg die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Arzneimittel unter den europäischen Ländern aufweist. Während zum Beispiel die Niederlande oder Schweden ihre Versorgung mit nur rund 70 Prozent unserer Arzneiausgaben sicher stellen, sind es in Dänemark nur etwa 60 Prozent und in Irland nur 50 Prozent.

Die Studie ist unter dem Titel Basys, "Zuzahlungen im internationalen Vergleich", über die Buchhandlung des Deutschen Apotheker Verlags sowie direkt bei dem Unternehmen Basys in Augsburg (Fax: 08 21 / 57 93 41, E-Mail: basys@basys.de) zum Preis von 29,60 Euro erhältlich.

Das GKV-Modernisierungsgesetz brachte den Versicherten zwar höhere Zuzahlungen zu Arzneimitteln und die Praxisgebühr, die Selbstbehalte liegen damit aber nicht über den Belastungen ausgewählter EU-Nachbarstaaten. Das geht aus der Studie "Zuzahlungen im internationalen Vergleich" hervor, die das Bundesgesundheitsministerium (BMGS) am 14. Mai in Berlin vorgestellt hat.

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