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Migräne: Unnötig viele leiden unnötig lange

}(ilm). Die MigräneLiga Deutschland stellte soeben eine internationale Studie vor, in der 2700 Migränekranke und deren Angehörige zu Auswirkungen der Erkrankung auf das Familien- und Berufsleben befragt wurden. Danach bedeutet das Leiden erhebliche Einschränkungen für Lebensqualität, soziale Aktivitäten und Familienleben: Zwei von drei Befragten leiden unter einem gestörten Sexualleben, zwei Drittel der Befragten vermeiden aus Angst vor einer Attacke von vorneherein die Planung von Aktivitäten mit der Familie, mehr als neun von zehn Betroffenen sind bei einem Anfall nicht in der Lage, sich um ihre Kinder zu kümmern.

In Deutschland sind rund 10 Millionen von der Erkrankung betroffen. Der Migräneexperte Dr. Jan Brand, Königstein, hofft, dass die Studienergebnisse bekannt und beachtet werden, und dazu beitragen, dass Migräne nicht mehr als Ausrede und Simulation, sondern als ernst zu nehmende Erkrankung mit weitreichenden Folgen angesehen wird. Dies umso mehr, als mit den speziell für Migräne entwickelten Triptanen Medikamente zur Verfügung stehen, mit denen bei rechtzeitiger Anwendung rasch die Schmerz-und Begleitsymptome bekämpft werden können.

Aber nur zehn Prozent der Patienten bekommen sie bei uns verschrieben, denn Triptane sind nicht billig. Andererseits kostet der krankheitsbedingte Arbeitsausfall von Migränekranken die deutsche Volkswirtschaft jährlich rund 1,5 Milliarden Euro. Viele Migräneexperten sind der Meinung, dass die meisten Betroffenen und ihre Angehörigen unnötig lang leiden. Deshalb empfiehlt die MigräneLiga Deutschland, aktiv einen Neurologen oder Kopfschmerzspezialisten aufzusuchen, und sich über die neuen und individuell geeignetsten Behandlungsmöglichkeiten beraten zu lassen.

Weitere Informationen: MigräneLiga e.V. Deutschland, Westerwaldstraße 1, 65462 Ginsheim-Gustavsburg, www.migraeneliga-deutschland.de

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