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Herzinfarktrisiko: Senioren aus Nordrhein-Westfalen am meisten gefährdet

Die Ergebnisse einer Studie haben gezeigt, dass das Auftreten von Herzinfarkt bei Menschen über 65 Jahre in Nordrhein-Westfalen um 40 Prozent höher liegt als in den übrigen Bundesländern. Nach Meinungen der Forscher trägt vor allem der hohe Urbanisierungsgrad und der überdurchschnittlich hohe Raucheranteil in Nordrhein-Westfalen zu diesem Ergebnis bei.

Innerhalb der Studie untersuchten die Forscher arterielle Durchblutungsstörungen bei Menschen im Alter über 65 und das daraus resultierende Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Durchschnittlich erlitten 8,8 Prozent der über 65-Jährigen aus Deutschland einen Herzinfarkt und 4,6 Prozent einen Schlaganfall. In Nordrhein-Westfalen liegen diese Zahlen allerdings bei 12,3 bzw. 5,1 Prozent. Wissenschaftler von der Ruhr-Universität Bochum machen den hohen Urbanisierungsgrad und Raucheranteil für diese Prozentzahlen verantwortlich.

Statistiken zeigen nämlich, dass in NRW 63,4 Prozent der Bevölkerung in Gemeinden mit mehr als 50 000 Einwohnern leben, während im Bundesdurchschnitt die Zahl nur bei 39,8 Prozent liegt. Ebenso verhält es sich mit den Rauchern. 54,5 Prozent der Bewohner von Nordrhein-Westfalen haben geraucht, während es in ganz Deutschland 45,9 Prozent sind. Untersucht wurden insgesamt 6880 Menschen über 65 aus ganz Deutschland. Gemessen wurde der Blutdruck an den Pulsadern sowie der an der unteren Wadenregion.

Stellt sich bei dieser Untersuchung eine hohe Differenz zwischen diesen beiden Werten heraus, so kann man von einer arteriellen Durchblutungsstörung ausgehen. Rund ein Fünftel der Testpersonen war davon betroffen. Bei der Betrachtung anderer Risikofaktoren in Nordrhein-Westfalen, wie z. B. Übergewicht stellte man allerdings fest, dass dieses Bundesland die niedrigsten Raten hat. Auch bezüglich der entsprechenden Behandlungen liegt Nordrhein-Westfalen vorn. ng

Quelle: Pressemitteilung der Ruhr-Universität Bochum

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