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Pharmaindustrie: Sanofi übernimmt Aventis

diz). Das Fusionskarussell in der Pharmaindustrie dreht sich weiter. Nachdem der deutsch-französische Pharmakonzern Aventis in einer rund dreimonatigen Abwehrschlacht versuchte, sich gegen eine feindliche Übernahme durch den französischen Pharmakonzern Sanofi-Synthelabo zu wehren, kam es am 26. April zu einer freundlichen Einigung zwischen den beiden Konzernen: Aventis akzeptierte das höhere Angebot von Sanofi, es entsteht der neue Konzern Sanofi-Aventis.

Nachdem sich nur wenige Tage zuvor der Schweizer Konzern Novartis um eine mögliche Fusion mit Aventis bemühte, erhöhte Sanofi sein Angebot von 58,11 Euro pro Aktie auf rund 70 Euro. Nicht zuletzt dies dürfte dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass Aventis dem Übernahmeansinnen von Sanofi nachgab. Mit Sanofi-Aventis entsteht der größte Pharmakonzern in Europa und die Nummer drei weltweit nach den Firmen Pfizer und Glaxo-SmithKline.

Die französische Regierung half mit

Presseveröffentlichungen zufolge soll die Fusion nicht zuletzt aufgrund massiver Intervention der französischen Regierung zustande gekommen sein. So begrüßte denn auch Frankreichs Ministerpräsident Raffarin die nationale Lösung, während sich Bundeskanzler Schröder über diese Fusion irritiert zeigte.

Raffarin soll offen zugegeben haben, dass seine Regierung alles getan habe, um den größten europäischen Pharmakonzern in Frankreich entstehen zu lassen. Dies trage auch zum Erhalt von Entscheidungszentren und Arbeitsplätzen in Frankreich bei.

Bundeskanzler Schröder zeigte sich nach französischen Presseangaben allerdings irritiert über die Einmischung der französischen Regierung. Bei solchen Vorgängen handele es sich um Unternehmensentscheidungen, bei denen sich die Politik neutral verhalten sollte, wurde Schröder zitiert.

Mehrwert für Aktionäre

Das Angebot von Sanofi-Synthelabo schaffe einen Mehrwert für alle Aktionäre und biete den Aventis-Aktionären eine attraktive Prämie, heißt es in einer Pressemitteilung des französischen Konzerns. Der Verwaltungsrat von Sanofi-Synthelabo habe dem Angebot bereits einstimmig zugestimmt.

Unterstützt werde es in vollem Umfang durch Total und L’Oreal, den beiden Hauptaktionären von Sanofi-Synthelabo. Auch bei Aventis haben Vorstand und Aufsichtsrat dem Angebot zugestimmt und den Aventis-Aktionären empfohlen, ihre Aktien im Rahmen des Angebots von Sanofi-Synthelabo einzureichen.

Das Angebot sieht als Standardvergütung 5 Sanofi-Synthelabo-Aktien und 120 Euro in bar für je sechs Aventis-Aktien vor, alternativ 1,1739 Sanofi-Synthelabo-Aktien für jede Aventis-Aktie. Als Baralternative stehen 68,93 Euro für jede Aventis-Aktie zur Verfügung.

Aventis-Aktionäre sind frei, eine der vorgenannten Alternativen oder eine Kombination hiervon zu wählen. Allerdings, so heißt es in der Pressemitteilung, wird die Wahl einer reinen Aktien- oder Baralternative so angepasst und zugeteilt werden, dass in der Summe die angebotene Vergütung stets 71% in Aktien und 29% in bar betragen werde.

Chef des neuen Konzerns Sanofi-Aventis wird Jean-Francois Dehecq sein. Über die Zukunft von Aventis-Chef Igor Landau wurde bisher nichts bekannt. Er wird mit einem "goldenen Handschlag" verabschiedet und soll für eine Abfindung von rund 24 Millionen Euro bereit sein, so war zu lesen, seinen Platz zu räumen.

Das Fusionskarussell in der Pharmaindustrie dreht sich weiter. Nachdem der deutsch-französische Pharmakonzern Aventis in einer rund dreimonatigen Abwehrschlacht versuchte, sich gegen eine feindliche Übernahme durch den französischen Pharmakonzern Sanofi-Synthelabo zu wehren, kam es am 26. April zu einer freundlichen Einigung zwischen den beiden Konzernen: Aventis akzeptierte das höhere Angebot von Sanofi, es entsteht der neue Konzern Sanofi-Aventis.

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