Prisma

Schlüsselgen der Zellalterung entdeckt

Die Freiburger Molekulargenetiker Prof. Dr. Maren Hertweck und Prof. Dr. Ralf Baumeister haben in dem winzigen Fadenwurm C. elegans ein langgesuchtes Schlüsselgen entdeckt, das die Alterung steuert. Es bildet ein Enzym namens SGK-1, das unter der Kontrolle des Hormons Insulin steht.

SGK-1 verhindert normalerweise, dass ein körpereigener Schalter lebensverlängernde Gene aktivieren kann. Hertweck und Baumeister konnten nun nachweisen, dass die Manipulation von SGK-1, entweder durch Mutation des Gens oder unter dem Einfluss von Stress und chemischen Substanzen, diese Blockade aufhebt. Dadurch wird die Alterung des Wurms um über zwei Drittel verlangsamt.

"C. elegans lebt normalerweise nur etwa 14 Tage, und im letzten Drittel seines Lebens zeigt er typische Alterserscheinungen", erklärt Baumeister in einer Pressemitteilung. "Die Würmer, in denen wir SGK-1 manipuliert haben, sind dagegen auch nach zwei Wochen noch agil wie junge Tiere." Die Bedeutung des Insulin-Signalwegs für die Steuerung des Lebensalters ist bereits seit einigen Jahren bekannt.

Auch diese Erkenntnisse waren zuerst in C. elegans gefunden worden. Die genetische Kontrolle der Alterung funktioniert vermutlich in allen Tieren gleich, wie inzwischen durch Experimente in Fruchtfliegen und in der Maus bestätigt werden konnte. "Auch der Mensch besitzt ein Gen für SGK-1, über 75 Prozent der Aminosäure-Bausteine in den entscheidenden Bereichen sind identisch.

Vieles spricht dafür, dass es ähnlich funktioniert wie das Wurm-Gen", kommentiert Baumeister. Dem Forscher geht es dabei nicht um die Möglichkeit, eines Tages vielleicht die Lebenserwartung des Menschen verlängern zu können. Vielmehr soll ein besseres Verständnis von den molekularen Vorgängen während des Alterns gewonnen werden.

Quelle: Pressemitteilung der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg

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