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Mecklenburg-Vorpommern: Zahl an Ausbildungsplätzen sinkt

BONN (im). Auf den anhaltenden Rückgang der Arzneimittelausgaben in Mecklenburg-Vorpommern hat der Landesapothekerverband hingewiesen. Auch im März war keine grundlegende Trendwende sichtbar, so der Geschäftsführer des Verbands, Dr. Heinz Weiß. Er verwies auf die negativen Folgen für die Ausbildung von PTA durch die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation der Apotheken.

"Die negativen wirtschaftlichen Aussichten für die Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern haben beispielsweise dazu geführt, dass weniger Plätze für die Lehrausbildung und nicht genügend Praktikumsplätze für Praktikanten im Ausbildungsberuf pharmazeutisch-technische Assistentin bereitgestellt werden können", erklärte Weiß am 29. März in Schwerin.

Ungeachtet der wirtschaftlichen Probleme der rund 1000 Apotheken im nordöstlichsten Bundesland startete im laufenden Monat das Hausapothekenprojekt für die Versicherten der Barmer Ersatzkasse und der IKK Mecklenburg-Vorpommern. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Ortskrankenkassen nachziehen, hieß es.

Laut Weiß sanken die Arzneimittel-Ausgaben im nordöstlichsten Bundesland im Januar und Februar am stärken von allen Ländern. Gemessen am Vorjahreszeitraum betrug der Rückgang in den ersten beiden Monaten demnach 28,93 Prozent.

Mehr Selbstbehalte

Der LAV-Geschäftsführer nannte als Gründe neben der Bevorratung im Dezember und der neuen Honorierung der apothekerlichen Tätigkeit auch die "explosionsartig angestiegenen Zuzahlungen" der Patienten. Die Zuzahlungsquote (der Anteil der Selbstbehalte gemessen am Wert der verordneten Arzneimittel) habe mit 11,05 Prozent wieder den gleichen Stand erreicht wie zum Ende der Ministerzeit von Horst Seehofer (11,28 Prozent).

Noch vor einem Jahr habe die Zuzahlungsquote (im Januar/Februar) bei 4,81 Prozent als Folge großzügiger Befreiungsregelungen der jetzigen Bundesregierung gelegen, für 56 Prozent aller Rezepte gab es in diesem Bundesland Befreiungsbescheide. Der Selbstbehalt liege heute bei durchschnittlich 7,03 Euro pro Rezept, vor einem Jahr seien es 2,71 Euro gewesen. Zu Seehofers Zeiten habe die Zuzahlung der Patienten (Anfang 1998) pro Rezept 4,28 Euro betragen.

Weiß konstatierte darüber hinaus einen starken Rückgang der verordneten rezeptfreien Arzneimittel. Die Rechtsunsicherheit in diesem Bereich habe dazu geführt, dass die Hälfte der Umsätze weggebrochen sei. Setze sich das fort, so der Geschäftsführer des Verbands, werde dies die Lage der Offizin-Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern weiter "gravierend schwächen".

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