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OTC-Arzneimittel: Höhere Preise in der Selbstmedikation

FRANKFURT (ims/ks). Im Februar 2004 lagen die Preise für die Top 1000 Handelsformen bei rezeptfreien Präparaten Ų eingeschränkt auf die Selbstmedikation Ų durchschnittlich um vier Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dies ergaben Berechnungen des Instituts für Medizinische Statistik IMS Health, die am 20. April bekannt gegeben wurden.

Hintergrund der Berechnungen von IMS Health ist das seit Jahresbeginn wirksame GKV-Modernisierungsgesetz, wonach die Preise für OTC-Arzneimittel für den Bereich der Selbstmedikation freigegeben sind. Im Vorfeld der Reform geäußerte Befürchtungen, dass es infolge dieser Maßnahme zu "Preiskriegen" der Apotheken kommen werde, lassen sich IMS Health zufolge bislang nicht bestätigen.

Einbezogen waren in die Analyse die Top 1000 Handelsformen (von insgesamt etwas mehr als 41 000), die rund 70 Prozent des Umsatzes im Markt der Selbstmedikation abdecken. Bei 62 Prozent der untersuchten Präparate fanden Preiserhöhungen statt, jedoch mehrheitlich in moderatem Umfang: bei 21 Prozent bewegten sich diese zwischen über null bis zwei Prozent, bei 17 Prozent zwischen zwei bis vier Prozent und bei 18 Prozent zwischen vier bis zehn Prozent.

Verbraucher haben geringes Preisbewusstsein

Nur bei fünf Prozent der OTC-Arzneimittel lagen die Preiserhöhungen über zehn Prozent. Von den Präparaten, bei denen Preiserhöhungen um über zehn Prozent stattfanden, liegen rund 40 Prozent über dem nunmehrigen Durchschnittspreis von 6,75 Euro (Apothekenverkaufspreis), der Rest darunter.

Zu etwa drei Viertel handelt es sich dabei um Präparate zur Behandlung von Erkältungserkrankungen, Atemwegsbeschwerden und Schmerzen. Bei etwas mehr als der Hälfte dieser am stärksten verteuerten Produkte fand auch ein Umsatzwachstum statt.

Dabei ging eine vergleichsweise hohe Preissteigerung aber nicht unbedingt mit einem entsprechenden Umsatzwachstum einher bzw. umgekehrt. Bei über einem Viertel der Präparate stieg allerdings auch der Absatz – teilweise sogar erheblich. Dies, so IMS Health, lasse auf ein eher geringes Preisbewusstsein der Verbraucher bezüglich Apothekenprodukten schließen.

Vorsichtiges Antesten von Verbraucherreaktionen

Es ist aber auch Preisstabilität festzustellen: Bei 13 Prozent der in die Analyse einbezogenen Handelsformen änderten sich die Preise nicht, bei 18 Prozent wurden sie sogar gesenkt. Bei acht Prozent handelt es sich um neue Produkte, die im Februar 2003 noch nicht in den Markt eingeführt waren. Präparate mit Preissenkungen sind überwiegend Produkte, deren Preis über dem Durchschnittspreis von Euro 6,75 liegt.

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, beträgt die Spanne der Preissenkungen weniger als fünf Prozent. Daraus schlussfolgert IMS Health, dass die meisten Preissenkungen eher ein vorsichtiges "Antesten" auf die Verbraucherreaktionen darstellen, als dass sie mit der strategischen Absicht erfolgen, Selbstmedikationsmarken zu profilieren.

Im Februar 2004 lagen die Preise für die Top 1000 Handelsformen bei rezeptfreien Präparaten – eingeschränkt auf die Selbstmedikation – durchschnittlich um vier Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dies ergaben Berechnungen des Instituts für Medizinische Statistik IMS Health, die am 20. April bekannt gegeben wurden.

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