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KBV: BKKen schulden Vertragsärzten Honorare

BERLIN (ks). Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Manfred Richter-Reichhelm, ist auf eine Reihe von Betriebskrankenkassen (BKKen) nicht gut zu sprechen: "Verschiedene BKKen gefährden die ambulante medizinische Versorgung in Deutschland. Sie schulden uns bereits über 119 Mio. Euro für ärztliche Honorare", sagte er am 2. April in Berlin. Wenn die Kassen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkämen, könnten die Patienten bald nicht mehr ausreichend betreut werden.

Richter-Reichhelm erklärte, eine Reihe von Beträgen schuldeten die Kassen den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) bereits seit dem ersten Quartal 2002. "Allein bei der KV Nordrhein stehen die BKKen mit fast 36 Mio. Euro in der Kreide. In Westfalen-Lippe sind es rund 26,6 Mio. Euro. Das hält die Ärzteschaft nicht mehr lange aus", so der KBV-Vorsitzende. Besonders drastisch sei die Situation auch in Niedersachsen und Süd-Württemberg. Dort seien die BKKen den KVen insgesamt über 20 Mio. Euro schuldig.

Ganz oben auf der Schuldnerliste stehe die BKK Zollern-Alb West mit 31,6 Mio. Euro, sagte der KBV-Chef weiter. Nummer zwei sei die BKK Krupp Hoesch Stahl AG mit rund 22,2 Mio. Euro, gefolgt von der BKK für Heilberufe mit über 14,7 Mio. Euro sowie der BKK für steuerberatende und juristische Berufe mit 14,5 Mio. Euro. Richter-Reichhelm: "Bei allem Verständnis für finanzielle Engpässe: Patientenversorgung ist nicht zum Nulltarif zu haben."

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