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WHO: Warnung vor Tuberkulose

Die größte bisher durchgeführte Studie über die arzneimittelresistente Tuberkulose hat zu dem Ergebnis geführt, dass Patienten aus den früheren sowjetischen Staaten wie Kasachstan, Usbekistan oder Estland ein gegenüber dem Durchschnitt zehnfach erhöhtes Tuberkuloserisiko haben. Darüber hinaus konnte auch für China ein hohes Risiko nachgewiesen werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlangt aus diesem Grund eine Erweiterung der Kontrollmaßnahmen sowie die Überwachung der Arzneimittelresistenz. Da die Behandlung der resistenten Tuberkulose extrem aufwändig und teuer ist, fordert die WHO zusätzlich noch Investitionen in die WHO-Initiative DOTS (Directly Observed Treatment Shortcourse). Die Anzahl der Tuberkuloseneuerkrankungen liegt etwa bei neun Millionen pro Jahr und die WHO geht davon aus, dass rund 300 000 dieser Erkrankungen arzneimittelresistent sind.

Innerhalb der Studie wurden 77 Länder und Provinzen berücksichtigt. Aus den Daten geht hervor, dass Kasachstan am weltweit stärksten betroffen ist, da hier 57 Prozent der neu Erkrankten eine Resistenz gegen ein Arzneimittel aufweisen und 14,2 Prozent sogar eine Mehrfachresistenz. Da sechs der größten Krisengebiete in der ehemaligen Sowjetunion liegen, geht die WHO davon aus, dass der Zusammenbruch des Gesundheitswesens nach dem Ende des Kommunismus dafür verantwortlich ist.

Ebenso Besorgnis erregend ist die Entwicklung in China. Dort erkranken jährlich rund 485 000 Menschen an Tuberkulose, und innerhalb der Studie stellte sich heraus, dass in der Provinz Liaoning rund acht Prozent der Patienten an einer arzneimittelresistenten Tuberkulose erkrankt sind. ng

Quelle: www.who.int

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