Ernährung aktuell

Lycopin: Tomatensauce für das Herz

Die rote Farbe in Tomaten ist zwar ein völlig anderer Stoff als die rote Farbe des Blutes. Doch wer eine genügend große Menge Tomatenfarbe, bzw. den Farbstoff Lycopin, im Blut hat, hat ein deutlich kleineres Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, als Menschen mit niedrigen Lycopinspiegeln.

Eine genügend hohe Menge bedeutet in diesem Fall nicht viel. Bereits kleinste Mengen an Lycopin sind schon ausreichend. Laut einer Studie, die mit ungefähr tausend älteren Frauen in den USA durchgeführt wurde, liegt die Schwelle bei etwa zwölf Millionstel Gramm pro Deziliter Blut: Wer mit seinem Wert darüber liegt, hat nur ein etwa halb so großes Risiko für Infarkt wie jene, die diesen Wert nicht erreichen.

Viel bringt viel ist im Fall von Lycopin dagegen falsch: Hat man den Schwellenwert einmal erreicht, dann lässt sich das Infarktrisiko auch durch noch so große Mengen Lycopin nicht weiter senken. Die Studie ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sowohl einzelne Nährstoffe als auch die Ernährung insgesamt für die Gesundheit eine immens wichtige Rolle spielen. Wie der rote Stoff aus Tomaten wirkt, ist allerdings erst in Ansätzen erforscht.

Sicher ist, dass er freie Radikale bindet. Man vermutet aber auch, dass er die Bildung von Cholesterin bremst. Lycopin kommt neben Tomaten unter anderem in Wassermelonen, roten Grapefruits, Aprikosen und Papayas vor. Zusammen mit Fett kann der Körper Lycopin besser aufnehmen, und gekochte Tomaten geben ihr Lycopin besser frei als rohe. azpd

Quelle: Am. J. Clin. Nutr. 79 (1) 47 – 53 (2004)

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