Ernährung aktuell

Neue Züchtung: Tomaten mit Mehrwert

Tomaten sind an und für sich bereits lecker und gesund. Eine von amerikanischen Wissenschaftlern gezüchtete Tomatensorte kann laut einer Veröffentlichung im "Journal of Heredity" jedoch noch mehr als die "Durchschnitts-Tomate". Die Züchtung soll Krebs und Herzinfarkt vorbeugen.

Zusätzlich zur Palette der gesundheitsfördernden Inhaltstoffe herkömmlicher Tomaten enthalten die neuen, auffällig lila gefärbten Früchte größere Mengen an Anthocyanen. Anthocyane gehören zur Gruppe der Flavonoide und wirken antioxidativ. Die dunkelroten bis blauen Farbstoffe sind beispielsweise auch in Rotwein enthalten und sollen für dessen herzprotektive Wirkung mitverantwortlich sein.

Prinzipiell enthalten fast alle dunkel gefärbten Früchte und Gemüsesorten Anthocyane in unterschiedlicher Menge, so z. B. Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, rote Weintrauben, Blutorangen, Rotkohl, Auberginen und Kirschen. In Tomaten kamen sie bislang jedoch nicht vor.

Um dies zu ändern und Tomaten noch gesünder zu machen, kreuzten Carl Jones und seine Kollegen von der Oregon-State-University in Corvallis herkömmliche Tomaten mit einer veredelten Sorte, die ein Gen für die Anthocyanproduktion enthielt. In den daraus entstandenen Tomaten konnten die Forscher tatsächlich erhebliche Mengen drei verschiedener Anthocyane nachweisen.

Da auch die Nachkommen der nächsten beiden Pflanzengenerationen die Antioxidanzien enthielten, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Kreuzung eine stabile neue Sorte hervorgebracht hat. Jones und Kollegen hoffen nun, mithilfe ihres Kreuzungsverfahrens das beliebte Nachtschattengewächs auch noch mit anderen gesundheitsfördernden Substanzen ausstatten zu können.

Über die geschmacklichen Eigenschaften der Anthocyan-Tomate war aus der Veröffentlichung leider nichts zu erfahren. Es ist also zu hoffen, dass die neue Sorte nicht nur gesund, sondern auch schmackhaft ral

Quelle: J Hered 94 (6) 449 – 456 (2003)

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