Prisma

Weiße Blutkörperchen arbeiten wie Spinnen

Forschern des Berliner Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie ist es gelungen, bisher unbekannte Abwehrmechanismen von weißen Blutkörperchen zu entdecken. Wie sie in "Science" schreiben, arbeiten Neutrophile wie Spinnen: Sie fangen Bakterien in netzartigen Strukturen ein und töten sie dann ab.

Bislang wurde der Arbeitsmechanismus von neutrophilen Granulozyten immer über die Phagozytose erklärt. Sprich, wenn Neutrophile auf Krankheitserreger treffen, umfließen sie diese zuerst mit ihrer Zellmembran und nehmen sie damit auf. Der Erreger wird dann mit vorrätigen Substanzen aus den Granula abgetötet.

Nach neuen Erkenntnissen von MPI-Wissenschaftlern setzen die Neutrophilen jedoch noch einen anderen Mechanismus ein: Sie produzieren extrazellulär eine faserige Struktur und werfen gewissermaßen ein Netz aus, in dem die Bakterien gefangen und abgetötet werden. Die Strukturen wurden von den Wissenschaftlern NETs (Neutrophil Extracellular Traps) genannt. In einer Untersuchung mit Shigellen konnten sie bereits nachweisen, dass NETs äußerst effektiv arbeiten. Therapeutische Ansätze stehen bislang jedoch noch aus.

Quelle: Pressemitteilung der Max-Planck Gesellschaft vom 4. 3. 2004

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