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GKV-Umsatz Phytopharmaka: Spitzenreiter Ginkgo und Johanniskraut

Bonn (im). Die Art der Arzneimittelsubstanz und vor allem die Indikation, für die ein Präparat verordnet wird, sind ausschlaggebend für den Phytopharmaka-Umsatz mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Das hat eine Studie des Marktforschungsinstituts IMS Health auf Basis einer Stichprobe von 3000 Apotheken ergeben, die IMS am 25. Februar in Frankfurt/Main bekannt gab.

Die fünf führenden Phytopharmaka waren in 2003 demnach Ginkgo biloba mit einem Gesamtumsatz von 127 Millionen Euro, Hypericum perforatum (74 Millionen), Valeriana officinalis (67), Primula (53) sowie Melissa officinalis (50) – jeweils Herstellerabgabepreis ohne gesetzlich vorgeschriebenen Rabatt.

Den höchsten GKV-Umsatzanteil hat von diesen fünf Substanzen Johanniskraut (Hypericum) mit rund 45 Prozent erreicht, gefolgt von Ginkgo mit rund 37 Prozent und Primula mit 29 Prozent. Bei Melisse-Präparaten lag der Anteil des GKV-Umsatzes am Gesamtumsatz demnach bei 22 Prozent, bei Baldrian (Valeriana) bei 21 Prozent.

Nach Angaben von IMS ist die Art der Arzneimittelgruppe relevant für die Verschreibung auf Kassenrezept. Dabei entfalle der höchste GKV-Umsatz nicht immer auf die Arzneimittelgruppe, die den höchsten Umsatz innerhalb einer Substanz erreiche. So entfalle bei der Substanz Primula 84 Prozent des Gesamtumsatzes auf die Gruppe der Expektorantien ohne Antiinfektiva, der GKV-Anteil liege jedoch mit 31 Prozent weit darunter.

Im Gegensatz dazu betrage bei diesem Phytopharmakon der GKV-Umsatzanteil für systemische Rhinologika mit antiinfektiver Komponente fast 60 Prozent, auf diese Gruppe entfielen aber nur drei Prozent des Gesamtumsatzes von Primula. Ganz anders sei die Situation beim Johanniskraut. Bei Hypericum-Präparaten machten die pflanzlichen Antidepressiva den größten Anteil sowohl vom Gesamtumsatz der Substanz als auch vom reinen GKV-Umsatz her aus.

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