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Gesetzliche Krankenversicherung: Experten erwarten nur geringe Beitragssenkungen

BERLIN (ks). Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung, die 2003 noch bei durchschnittlich 14,4 Prozent lagen, sollen im kommenden Jahr auf im Schnitt 13,6 Prozent sinken. So planten es Regierungskoalition und Union, als sie die Gesundheitsreform im vergangenen Sommer aushandelten. An deutlich spürbare Absenkungen der Beiträge glaubt mittlerweile kaum noch jemand.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben bis zum Jahresende 2003 ein Defizit aufgehäuft, das zwischen fünf und sechs Milliarden Euro liegt, erklärte der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums Klaus Vater im Dezember. Die künftigen Einsparungen durch die Gesundheitsreform sollen die Kassen etwa hälftig für die Schuldentilgung und hälftig zur Beitragssenkung verwenden. Rolf Rosenbrock, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, ist skeptisch. In der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Focus" erklärte er: "Auf drastisch geringere Krankenkassenbeiträge können die Bürger 2004 nicht hoffen".

Man könne froh sein, wenn der durchschnittliche Beitragssatz in diesem Jahr um 0,5 auf 13,9 Prozent sinke. "Ich persönlich rechne aber mit einem Beitrag über 14 Prozent", so Rosenbrock. Diese Einschätzung teilt laut Focus auch der Wirtschaftsweise Wolfgang Wiegard, Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

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