Prisma

Prionen haben auch ihre guten Seiten

Prionen kennt man bislang eigentlich nur im Zusammenhang mit der Creutzfeld-Jakob-Krankheit. Entsprechend negativ besetzt ist das "Image" der Eiweißmoleküle. Amerikanische Wissenschaftler sprechen ihnen nun jedoch positive Effekte zu. Prionen Ų so ihre Aussage Ų sind für das Langzeitgedächtnis wichtig.

Ausschlaggebend für das Funktionieren von Proteinen ist ihre dreidimensionale Struktur. Ordentlich arbeiten können sie nur, wenn sie "richtig" gefaltet oder geknäult vorliegen. Prionen sind jedoch Proteine, die ihre ursprüngliche Struktur verloren haben, also eigentlich denaturiert sind. Allerdings ist Prion nicht gleich Prion. So gibt es offenbar auch Prionen, die physiologische Funktionen im menschlichen Organismus erfüllen.

Welche dies sind, haben Wissenschaftler der Columbia-Universität in New York gemeinsam mit Kollegen vom Whitehead-Institut in Cambridge vor kurzem in der Fachzeitschrift "Cell" beschrieben. In Tierversuchen mit Mäusen konnten sie zeigen, dass ein CPEB bezeichnetes Protein, das in Prionenform vorliegt, für das Langzeitgedächtnis eine wichtige Rolle spielt. ral

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