Praxisgebühr:Das befürchtete Chaos ist ausgeblieben

Das von den Ärzten befürchtete Chaos um die Praxis- gebühr ist im Januar ausgeblieben. Dies räumte am 29. Januar der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Manfred Richter-Reichhelm ein. "Viel Ärzte klagen allerdings, dass die Verwaltung der neuen Zuzahlung mit erheblicher Mehrarbeit verbunden ist“, so der KBV-Chef. Y Der zusätzliche Aufwand gehe von der Gesprächs- und Betreuungszeit der Patienten ab. So zeigten Berichte der Kassenärztlichen Vereinigungen, dass die Patienten teilweise deutlich längere Wartezeiten in Kauf nehmen mussten. Auch bei Ärzten und Helferinnen habe sich wegen des Einziehens der Gebühr und der Ausstellung von Quittungen die Arbeitszeit erheblich verlängert. Nur ihrem Einsatz sei es zu verdanken, dass das Chaos ausgeblieben sei, sagte Richter-Reichhelm. "Die Patienten waren in der Regel auf die Zahlung der Gebühr eingestellt. Sie wussten, dass das Geld nicht der Arzt, sondern die Krankenkasse bekommt", erklärte der KBV-Chef weiter. "Nur wenige Versicherte weigerten sich, die zehn Euro zu zahlen." Unterdessen starteten Ärzte in Sachsen eine Unterschriftenaktion gegen die Regelungen zur Praxisgebühr. Sie forderten, die zehn Euro nicht mehr bar einnehmen zu müssen, sondern dass die Praxisgebühr zukünftig per Lastschrift oder Rechnung nachträglich erhoben werden darf. Ersten Hochrechnungen zufolge hätten bereits mehr als 160 000 Patienten unterschrieben, meldete die KBV.

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