Arzneimittelmarkt: GEK kooperiert mit Apotheke "Zur Rose"

BERLIN (ks). Naturalrabatte an Apotheken sind der Gmünder Ersatzkasse (GEK) ein Dorn im Auge. Der schwäbischen Kasse läuft es zuwider, wenn bei den "Gewinnern der Gesundheitsreform" Einkaufsvorteile hängen bleiben. Sie setzt daher verstärkt auf den Arzneimittelversandhandel - hier biete sich die Möglichkeit, die Versicherten von den Rabatten profitieren zu lassen.

Die Kritik der GEK an den Natural- und Barrabatten für Apotheker fand in der Politik noch nicht das erhoffte Gehör, erklärte GEK-Chef Dieter Hebel am 15. Dezember in Berlin. Dennoch verfolge er weiter "das Ziel, in fairer Partnerschaft an den Einkaufsvorteilen der Vertragspartner zu partizipieren". Nach einer Untersuchung der rechtlichen Rahmenbedingungen sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass man mit "normalen" Apotheken in diesem Punkt nicht weiter komme. Daher setzt die GEK auf den Versandhandel - auch wenn das Geschäft mit den verschickten Medikamenten bislang noch bescheiden ist: Hebel erwartet, dass sich der Umsatzanteil seiner Kasse mit den Versandapotheken zum Jahresende auf vier Prozent erhöht - für 2005 peilt er einen Anteil von sechs Prozent an.

Ab dem 1. Januar 2005 hat die GEK auch einen fünften Partner im Versandgeschäft, kündigte Hebel an: Die umstrittene Apotheke "Zur Rose" in Halle (siehe AZ Nr. 51, 2004, S. 8). Vertragspartner der GEK sind bereits die holländischen Versender DocMorris und die Europa Apotheek Venlo sowie die Sanicare-Apotheke und die Luitpold-Apotheke in Deutschland. Darüber hinaus führt die GEK derzeit Verhandlungen mit mehreren Apotheken über ein Einkaufsmodell zur Versorgung von Diabetikern. Hebel kündigte an, dass es zum Jahresende noch zu einem Vertragsabschluss kommen soll. Welchen Rabatt er aushandeln will, behielt der GEK-Vorsitzende vorerst für sich.

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