Disease-Management-Programme:Chroniker-Programme weitgehend unbekannt

BERLIN (ks). Dass immer mehr gesetzliche Krankenkassen strukturierte Behandlungsprogramme für Patienten mit Diabetes, Brustkrebs und koronarer Herzkrankheit anbieten, ist den meisten Menschen in Deutschland noch nicht geläufig. Eine im Auftrag der Deutschen Angestelltenkrankenkasse DAK durchgeführte Umfrage zeigt, dass lediglich zwei Prozent der Bürger den Begriff "Disease-Management-Programme" (DMP) richtig einordnen können. Weitere drei Prozent ahnen, dass die Bezeichnung etwas mit Gesundheit zu tun haben könnte.

Bürger wünschen Weiterbildung ihres Arztes

Auch wenn nur wenige wissen, dass die Krankenkassen ihren chronisch kranken Versicherten DMP anbieten: Auf die Frage, was ihnen im Falle einer chronischen Erkrankung bei der Behandlung wichtig wäre, geben die meisten Befragten genau das an, was die Programme leisten sollen. So wäre es 98 Prozent der Bundesbürger wichtig, dass ihr Arzt sich ständig weiterbildet. 80 Prozent der Befragten würden von ihrer Krankenkasse Schulungen und Informationen über ihre Krankheit erwarten. Medizinisch abgesicherte Leitlinien, nach denen der Arzt sich richtet, würden knapp 70 Prozent befürworten. Und 64 Prozent halten es für wichtig, dass die Kasse die Programmteilnehmer mit der Erstattung der Praxisgebühr belohnt.

Wie die DAK am 1. Dezember mitteilte, will die Krankenkasse nun eine Aufklärungskampagne starten, um die DMP bekannter zu machen. Herbert Rebscher, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DAK, will so weitere Chroniker für die Programme gewinnen: "Für unsere Versicherten bedeutet die Teilnahme eine enorme Verbesserung ihrer medizinischen Versorgung: Hohe Qualitätsstandards, ein exklusives Info-Telefon, Patientenschulungen, Info-Newsletter und sogar die Erstattung der Praxisgebühr." All dies gehe weit über das gesetzlich festgelegte Leistungsniveau hinaus.

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