Arzneimittel-Lobbying: Neuer Verband "Pro Generika" nimmt Arbeit auf

Berlin (ks). Der in diesem Jahr neu gegründete Pharma-Verband Pro Generika hat am 29. September in Berlin seinen Vorstand gewählt sowie seine gesundheitspolitischen Leitlinien verabschiedet. Der Verband will in der Hauptstadt die gesundheits-, struktur- und wirtschaftspolitischen Interessen der Hersteller von generischen Arzneimitteln vertreten.

Seit dem 1. Juli ist die Geschäftsstelle von Pro Generika in Berlin aktiv. Die elf Mitgliedsunternehmen repräsentieren rund 88 Prozent des deutschen Generikamarktes. Nun wurden auf der ersten Mitgliederversammlung die Verbands-Spitzen gewählt. Dem Vorstand von Pro Generika gehören an: Dagmar Siebert (ratiopharm) als Vorsitzende, Anneliese Demberg (STADA AG) als Stellvertretende Vorsitzende sowie Hubert Mayr (Hexal), Alois Brenner (Lichtenstein) und Gerhard Hörl (Sandoz). "Unser Ziel ist es, im Schulterschluss mit allen Akteuren im Gesundheitswesen - den Politikern, den Krankenkassen, den Ärzten, den Apothekern und den Bürgerinnen und Bürgern - den Nutzen von Generika auszuschöpfen", erklärte Dagmar Siebert im Anschluss an die Mitgliederversammlung. Sie betonte, dass mit Generika die Kosten im Gesundheitswesen ohne Qualitätsverlust gesenkt werden können. Die vermehrte Verordnung von Generika schaffe auch Freiräume für innovative Medikamente.

Das GKV-Modernisierungsgesetz ist der Pro Generika-Vorsitzenden zufolge trotz richtiger und wichtiger Ansätze "eher weniger 'pro Generika'". Hier werde daher die politische Arbeit des Verbandes ansetzen, so Siebert. Ziel sei es, Überregulierungen zugunsten von mehr Transparenz und Effizienz zu beseitigen. So fordert der Verband die Streichung der Festbetragsregelung, da in diesem Marktsegment ohnehin bereits ein intensiver Preiswettbewerb herrsche. Zudem tritt Pro Generika für einen Verzicht auf den Herstellerrabatt, die Streichung der Aut-idem-Regelung sowie der Importarzneimittelklausel ein. Pro Generika-Geschäftsführer Hermann Hofmann erklärte, der Verband sei für kommende gesundheitspolitische Debatten gut vorbereitet. Da mit einer erneuten Diskussion über steigende Arzneimittelausgaben zu rechnen sei, werde Pro Generika deutlich machen, wer die Preistreiber sind: "Marktdaten zeigen, dass der Absatz von Originalpräparaten stärker wächst als der von Generika."

Dem Verband Pro Generika gehören folgende Unternehmen an: abZ Pharma, Accedo Arzneimittel, ALIUD Pharma, CT-Arzneimittel, HEXAL, Lichtenstein Pharmazeutica, ratiopharm, Ribosepharm, Sandoz, STADA, TEVA generics.

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