Nach Studie: Vioxx weltweit vom Markt genommen

München (dpa/diz). Der US-Pharmakonzern Merck & Co. hat sein Arthrosemedikament Vioxx weltweit vom Markt genommen. Das Unternehmen verwies am 30. September auf Ergebnisse einer Studie, wonach durch das Mittel das relative Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steige. Das Medikament mit dem Wirkstoff Rofecoxib ist in Deutschland für die Indikation Arthrose, rheumatoide Arthritis und Schmerzen zugelassen. Die Merck-Aktien brachen daraufhin zeitweise um fast 27 Prozent auf 33,01 Dollar (27 Euro) ein.

In Deutschland nehmen derzeit etwa 120 000 Menschen Vioxx. Das sagte Ottfried Zierenberg, medizinischer Direktor des Unternehmens MSD in Haar bei München, das Vioxx in Deutschland vertreibt. Patienten, die Vioxx oder Vioxx Dolor nehmen, sollten mit ihrem Arzt über das Absetzen und mögliche Alternativen sprechen. Die Zahl der Herzinfarkte, Schlaganfälle und anderer Gefäßkrankheiten sei bei der Gabe von Vioxx in der Einnahmezeit von 1,5 bis drei Jahren doppelt so hoch gewesen wie bei der Gabe eines Placebo. Die Zahl der Todesfälle durch die Leiden sei jedoch im Vergleich zum Placebo nicht gestiegen, betonte das Unternehmen. Das Medikament Vioxx erbrachte im vergangenen Jahr einen weltweiten Umsatz von 2,5 Milliarden Dollar (2 Mrd. Euro). Es war damit eines der wichtigsten Arzneimittel für Merck.

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