Neues Portal: Angebot zum Cannabis-Ausstieg

Bonn (im). Ein neues Ausstiegsangebot für Cannabiskonsumenten im Internet hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am 13. August initiiert. Die BZgA startete die Pilotphase des internetbasierten Ausstiegsprogramms "Quit the Shit", bei dem Jugendliche und junge Erwachsene, die ihren Cannabiskonsum beenden oder reduzieren wollen, ein speziell auf sie zugeschnittenes anonymes Beratungsangebot auf dem Informationsportal "www.drugcom.de" der BZgA finden.

"Wie schaffe ich es, weniger zu kiffen?", mit dieser Frage wenden sich viele Konsumenten an die Beratung bei "www.drugcom.de", dem Internetangebot der BZgA für jugendliche Drogenkonsumenten. Auf diesem Portal gebe es nun den speziellen Bereich "Quit the Shit", bei dem ein interaktives Tagebuch im Mittelpunkt steht. Darin dokumentieren die Jugendlichen über einen Zeitraum von 50 Tagen regelmäßig ihr Konsumverhalten von Cannabis und senden den Bericht via Internet an das drugcom-Team. Als Antwort erhalten sie ein Mal pro Woche individuelle Tipps des Beratungsteams von www.drugcom.de. Die Teilnahme ist anonym und kostenlos.

Der Konsum von Cannabis sei bei Jugendlichen weit verbreitet und beginne immer früher, heißt es in der Pressemitteilung der Bundeszentrale weiter. Untersuchungen zufolge hätten über 40 Prozent aller 18- bis 24-Jährigen schon einmal Cannabis konsumiert. Dabei unterschätzten die jungen Konsumenten die gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums, der neben sinkender Leistungsfähigkeit in Schule, Beruf und Verkehr auch zu psychischer Abhängigkeit und Depressionen führen kann. Die Behandlungszahlen mit der Diagnose "Cannabis-Störung" seien erheblich von 2600 in 1992 auf 14 700 im Jahr 2002 gestiegen. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, will mit dem niedrigschwelligen, internetgestützten Entwöhnungsangebot solche Konsumenten erreichen, die über das herkömmliche Suchthilfesystem nur schwer angesprochen werden können.

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