Versandhandel: DocMorris hat eigenen Großhändler

Die niederländische Versandapotheke DocMorris erhält ihre Arzneimittel für die Belieferung der deutschen Patienten von einem eigenen Großhändler. Mit "Centropharm" im nordrhein-westfälischen Würselen umgeht die Versandapotheke die Schwierigkeiten, die ihr aus der Nichtbelieferung durch deutsche pharmazeutische Großhändler entstehen.

Das hat eine Sprecherin der Versandapotheke der Apotheker Zeitung bestätigt. Ralf Däinghaus, Geschäftsführer bei DocMorris, hat Centropharm im Jahr 2001 gegründet. Seinen Angaben zufolge beliefern sowohl Arzneimittelhersteller als auch Großhändler die Einrichtung in Würselen. So werden demnach Geschäftsbeziehungen auch für deutsche Tochtergesellschaften, die nur deutsche Unternehmen beliefern dürfen, indirekt mit der niederländischen Versandapotheke ermöglicht, hieß es. Nach Worten von Däinghaus beliefert nach wie vor keiner der deutschen pharmazeutischen Großhändler die Internetapotheke. Medienwirksam stellte Däinghaus aus diesem Grund eine Klage gegen die Großhändler in Aussicht.

Konditionen unbekannt

Weiterhin bleibt unklar, zu welchen Konditionen deutsche Krankenkassen Verträge mit ausländischen Versandapotheken geschlossen haben. Wie die Parlamentarische Staatssekretärin Marion Caspers-Merk vor kurzem im Bundestag erklärte, kann das Bundesgesundheitsministerium nicht die Vorlage der Verträge verlangen, da es nicht die Rechtsaufsicht über die Kassen führt. Daher weiß das Ministerium in Berlin auch nicht, in welcher Höhe Kosten durch den Versand aus dem Ausland für die gesetzlichen Kassen gegebenenfalls gespart werden.

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