Deutsche Versandapotheken: Kampf gegen Inländerdiskriminierung

Köln (ks). Anlässlich des Tags der Apotheke am 24. Juni hat der Bundesverband der Versandapotheker (BVDVA) zur Gesundheitsreform grundsätzlich eine positive Bilanz gezogen. Der BVDVA-Vorsitzende Thomas Kerckhoff forderte Apothekerverbände und Politik jedoch auf, verbesserte Wettbewerbsbedingungen für deutsche Arzneimittelversender herbeizuführen.

Knapp ein halbes Jahr nach der Zulassung des Versandhandels mit Arzneimitteln in Deutschland sei dieser zu einer "festen Größe im Gesundheitswesen" geworden, erklärte Kerckhoff am 23. Juni in Köln. Mittlerweile hätten bereits mehr als 600 Apotheken ihre Zulassung als Versandapotheke erhalten. Diese Entwicklung habe zu Preisersparnissen von bis zu 20 Prozent bei freiverkäuflichen Medikamenten für die Verbraucher geführt.

Die leistungsstarken Versandapotheken, so Kerckhoff weiter, seien "gesuchte Vertragspartner der Krankenkassen und der pharmazeutischen Industrie". Allerdings werde der Vertragswettbewerb dadurch behindert, dass deutsche Versandapotheken den gesetzlichen Krankenassen im Gegensatz zu anderen europäischen Anbietern keine zusätzlichen Preisvorteile einräumen dürften. Dies sei dem Verbraucher in Zeiten steigender Kassendefizite "nicht mehr vermittelbar". Da sich die deutschen Apotheker an die Einheitspreise der Arzneimittelpreisverordnung halten müssten, liege eine Inländerdis- kriminierung vor, erklärte Kerckhoff. Hier seien die Apothekerverbände gefordert, gemeinsam mit der Politik faire Wettbewerbsbedingungen herbei zu führen.

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