Arzneiversand: Versandapotheke kooperiert mit Karstadt

Bonn (im). Das Warenhaus Karstadt kooperiert seit dem 2. Juni mit der Versandeinrichtung mycare der Robert-Koch-Apotheke in Wittenberg und steigt so indirekt in den Versandhandel mit Arzneimitteln ein. Ausgehend vom Internet-Portal des Kaufhauses können über einen Link auf das Portal der Apotheke angeblich 200 000 rezeptfreie und verschreibungspflichtige Medikamente bestellt werden.

Während Patienten rezeptfreie Arzneimittel, für die angeblich bis zu 30 Prozent Rabatt gewährt werden, direkt online bei mycare ordern können, müssen sie für die verschreibungspflichtigen Präparate das Rezept zunächst nach Wittenberg schicken. Die Versandeinrichtung der Robert-Koch-Apotheke sichert eine Lieferung innerhalb von 48 Stunden zu. Kühlartikel nur nach Absprache Während die Abrechnung direkt mit der jeweiligen Krankenkasse erfolgt, erhalten die Besteller eine Rechnung über die Zuzahlung zu den Arzneimitteln. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln sowie bei rezeptfreien ab einem Wert von 50 Euro fallen keine Versandkosten an, bei der Bestellung rezeptfreier Präparate bis 50 Euro müssen die Patienten vier Euro zahlen.

Kühlartikel sind laut Information auf der Internetseite von mycare zwar außen vor, auf Anfrage der Apotheker Zeitung hieß es jedoch, geliefert würden auch solche Präparate, jedoch nur nach individueller Absprache mit dem Kunden. Betäubungsmittel werden im übrigen nicht verschickt. Bei der Robert-Koch-Apotheke in Wittenberg arbeiten nach eigenen Angaben rund 40 Mitarbeiter, verwiesen wird auf die Erfahrungen mit dem Versand (zunächst nur mit freiverkäuflichen Präparaten) seit 2001.

Wechselwirkungs-Check angeboten

Rückfragen können Patienten per elektronischer Post, Fax oder über eine kostenfreie Rufnummer stellen. Die Versandapotheke verweist darauf, dass die Beratung zu den Arzneimitteln durch pharmazeutisches Personal für jeden Patienten erfolgt, auch für Kunden, die anonym bleiben wollen. Unter anderem wird ein Wechselwirkungs-Check der bei mycare bezogenen Medikamente angeboten. Karstadt und die Robert-Koch-Apotheke haben ihre Internet-Portale (karstadt.de und mycare.de) gegenseitig verlinkt, die Robert-Koch-Apotheke zahlt einen Betrag an das Warenhaus, dessen Höhe nicht genannt wurde.

Das Kaufhaus mit Stammsitz in Essen verfolgt mit dem neuen Service die Strategie, sein Internet-Portal zu einem Shopping- und Dienstleistungsangebot zu entwickeln. "Das Angebot einer Online-Apotheke in das Sortiment von karstadt.de zu integrieren, entspricht unserem strategischen Ziel, ein vertrauenswürdiges Angebot von Waren mit modernen Dienstleistungen sinnvoll zu ergänzen", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens vom 2. Juni. Darin bezeichnete der Geschäftsführer von karstadt.de Tilman Wiebel die Versandapotheke als vertrauenswürdigen Partner, welcher von unabhängigen Prüfern bei Tests mit gut bewertet worden sei.

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