Emnid-Blitzumfrage zur Gesundheitsreform: Gesundheit 2004: Teurer, aber nicht be

Neuss (jc/az). 64 Prozent der Deutschen glauben, dass sie nach Einführung der Gesundheitsreform mehr Geld für ihre Gesundheitsversorgung ausgeben werden als im vergangenen Jahr. Das ergab eine repräsentative Emnid-Blitzumfrage im Auftrag des Unternehmens Janssen-Cilag.

Besonders deutlich befürchten das Senioren (73 Prozent) und Haushalte mit niedrigem Einkommen (72 Prozent). Dass aber eine stärkere finanzielle Eigenbeteiligung nicht auch gleich eine bessere Behandlung bedeutet, haben die Befragten bereits jetzt erfahren: Nur 3 Prozent sind der Meinung, dass sich die Qualität der medizinischen Versorgung mit der Gesundheitsreform verbessert hat, fast 40 Prozent stellen dagegen eine Verschlechterung fest. Nicht zuletzt durch die höhere finanzielle Eigenbeteiligung und die Zurückhaltung der Patienten sind die Ausgaben der Krankenkassen in den ersten drei Monaten seit Inkrafttreten der Gesundheitsreform gesunken: Rund 10 Prozent weniger Arztbesuche wurden gemeldet und um 16,8 Prozent gefallene Arzneimittelausgaben, wobei die Prognosen für die weitere Entwicklung sehr auseinander gehen.

Ob eine Gesundheitsreform als reine Kostendämpfung im Sinne des Patienten ist, dürfte fraglich sein. "Vor der Reform haben wir in einer großen Bevölkerungsstudie die Erwartungen der Deutschen an ihr Gesundheitssystem abgefragt", so Jaak Peeters, Vorsitzender der Geschäftsführung von Janssen-Cilag. "Vielleicht die wichtigste Erkenntnis war, dass dem Patienten Qualität und Erhalt der medizinischen Leistungen mehr am Herzen liegen als die Stabilisierung der Kassenbeiträge. Ein Drittel der Befragten war sogar bereit, für ein selbst definiertes 'Mehr' an Leistungen, wie die Teilhabe an medizinischen Innovationen, höhere Beiträge in Kauf zunehmen."

Versicherte mehr in Verantwortung genommen

Fest steht: Der Versicherte wird über eine höhere finanzielle Eigenbeteiligung stärker in die Verantwortung genommen. Gleichzeitig soll er durch verändertes Verhalten zur Entlastung des Systems beitragen. Forderung von Patienten ist, dass die Politik ihm auch über die angekündigten marginalen Beitragssenkungen hinaus entgegenkommt: Höhere Flexibilität bei der Wahl seiner Versicherungsleistungen und die zukünftige Teilhabe am medizinischen Fortschritt sind dabei zwei sehr konkrete Forderungen. Die Studie "Der Patient vor der Wahl" führt die im Rahmen der Delphi-Studienreihe zur Zukunft des Gesundheitswesens von Janssen-Cilag initiierten Befragungen fort. Eine Zusammenfassung ist im Internet unter www.janssen-cilag.de zu finden.

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