Randnotitz

Mit dem Rahmenvertrag leben

Von der Berufsöffentlichkeit bisher noch kaum wahrgenommen - meines Wissens hat der Deutsche Apothekerverband (DAV) sich bisher noch nicht öffentlich dazu geäußert - hat die Schiedsstelle bereits am 5. April für Klarheit und Einigung zwischen den Spitzenverbänden der Krankenkassen und dem DAV gesorgt. Der Vertragsentwurf zu §129 des SGB V (Rahmenvertrag über die Arzneimittelversorgung) ist nun unter Dach und Fach, zum 1. Juni soll er in Kraft treten. Er bestimmt, wie die Aut-idem- und die Importregelung umzusetzen sind.

Die Einigung über die Schiedsstelle war notwendig geworden, da die Krankenkassen in den vorausgehenden Verhandlungen zunächst verlangt hatten, die Apotheken müssten Einkaufsvorteile an die Kassen weitergeben - was für den DAV auf keinen Fall annehmbar war. Die Aut-idem-Regelung wird, so das Verhandlungsergebnis, in der bisher geltenden Übergangslösung fortgeführt. Das bedeutet: Wenn der Arzt nur den Wirkstoff aufschreibt, kann der Apotheker unter den drei preisgünstigsten Arzneimitteln auswählen, bei namentlicher Verordnung dagegen unter den drei preisgünstigsten Arzneimitteln und dem Verordneten. Eine Regelung, die einfacher und übersichtlich ist, mit der wir leben können.

Leider bestehen Gesundheitspolitiker nach wie vor auf der Förderung importierter Ware, auch wenn, wie ich behaupten möchte, durch konsequenten Einsatz von Generika mehr Einsparungen möglich wären. Immerhin konnten sich die Apotheker bei der Importregelung weitgehend durchsetzen und sie erträglicher gestalten. Die Importquote beträgt 5 %. Die Importware muss mindestens 15 % oder 15 Euro billiger sein als das Original. Erzielt werden muss eine Wirtschaftlichkeitsquote von 10 %, d. h., letztendlich müssen 0,5 % des Fertig- arzneimittelumsatzes pro Quartal eingespart werden.

Der DAV selbst kommentierte dies als "zufriedenstellendes Ergebnis". Dieser Einschätzung kann man sich anschließen. Vielleicht wird doch irgendwann einmal die Aut-idem-Regelung noch praxisgerechter ausgebaut und die Importregelung gestrichen. Die Hoffnung bleibt.

Peter Ditzel

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