Praxisgebühr: Erste offizielle Zahlen - Zehn Prozent weniger Arztbesuche im ers

Berlin (ks). Nach ersten offiziellen Zahlen ist die Anzahl der Arztbesuche gesetzlich Krankenversicherter in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund zehn Prozent zurück gegangen. Der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) liegen bisher die Daten aus zehn Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) vor. Danach verzeichneten Hausärzte ein Minus von etwa neun Prozent. Bei den Fachärzten gingen die Besuche um durchschnittlich 10,5 Prozent zurück.

Die bislang ausgewerteten Daten repräsentieren mehr als die Hälfte der rund 124 000 niedergelassenen Ärzte. KBV-Sprecher Roland Stahl sagte der "Frankfurter Rundschau" (Ausgabe vom 23. April), das erste Quartal sei wegen der Vorzieheffekte zum Ende des letzten Jahres untypisch und sage noch nichts über die Wirkung der Praxisgebühr aus. Die Folgen die Gesundheitsreform zeigten sich frühestens im Herbst. Vor allem die Hautärzte bekamen die sinkenden Patientenzahlen deutlich zu spüren. Sie verzeichneten Rückgänge zwischen 17 und etwa 22 Prozent.

Selbst bei den Kinderärzten gingen die Besuche im Vergleich zum Vorjahr um bis zu sieben Prozent zurück - und das, obwohl hier keine Praxisgebühr fällig wird. Offenbar schöben Menschen aus schwächeren Schichten Arztbesuche ihrer Kinder auf, weil sie Angst vor zu hohen Zuzahlungen haben, meint Stahl.

In manchen Facharztgruppen sind allerdings auch Zuwächse zu beobachten: etwa bei den Radiologen der KV Nordwürttemberg (+ 5,2 Prozent) und den ärztlichen Psychotherapeuten im KV-Bezirk Pfalz (+ 6,5 Prozent).

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