Forsa-Umfrage: Höhere Zuzahlungen schrecken vom Medikamentenkauf ab

Berlin (ks). Um den finanziellen Belastungen durch die Gesundheitsreform zu entgehen, üben sich die Deutschen bei Arzneimittelkäufen und Arztbesuchen in Zurückhaltung. Eine Anfang April im Auftrag des Magazins "Stern" durchgeführte Forsa-Umfrage ergab, dass 13 Prozent der Befragten wegen der Praxisgebühr eigentlich notwendige Arztbesuche vermeiden. Ebenso viele verzichten wegen der höheren Zuzahlungen bei Medikamenten auf deren Kauf.

Dabei zeigte sich, dass vor allem Bezieher geringerer Einkommen durch den Verzicht sparen wollen. Von den Befragten mit einem monatlichem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1 500 Euro gaben 18 Prozent an, sie würden wegen der höheren Zuzahlungen auf den Kauf von Arzneimitteln verzichten. Bei jenen, die monatlich zwischen 1 500 und 3 000 Euro in der Tasche haben, sind es 15 Prozent. Bei einem höheren Einkommen gaben noch 8 Prozent an, verzichten zu wollen. Ähnlich sind die Zahlen bei eigentlich notwendigen Arztbesuchen, sie liegen in den genannten Einkommensgruppen bei 20, 14 und 9 Prozent.

Der Umfrage zufolge glauben 30 Prozent, dass wegen der Praxisgebühr die Kosten für das Gesundheitswesen insgesamt zurückgehen werden - 64 Prozent erwarten keine Kostensenkung. Noch pessimistischer sind die Befragten bei den Krankenkassenbeiträgen: Nur 15 Prozent rechnen mit einer Senkung. 80 Prozent glauben dagegen nicht, dass Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung zu geringeren Kassenbeiträgen führen werden.

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