Interview mit Detlef Parr: Enttäuschende Antwort

(diz). Zur Antwort des Staatssekretärs Klaus Theo Schröder fassten wir beim Bundestagsabgeordneten Detlef Parr (FDP) nach und fragten ihn, wie er die Antwort auf seine Anfrage bewertet.

? Herr Parr, können Sie mit der Antwort des Staatssekretärs zufrieden sein?

Parr: Keineswegs. Die Antwort ist für mich eine einzige Enttäuschung. Das eigentliche Thema "Gleiche Wettbewerbsbedingungen" wurde in der Antwort ausgeklammert. Hier drückt sich die Bundesregierung um eine klare Stellungnahme.

? Wird mit dieser Antwort nicht dokumentiert, dass die Bundesregierung es in Kauf nimmt, dass ausländische Apotheken die deutschen Kunden zum Steuerbetrug verleiten?

Parr: Das kann man durchaus so sehen, dass hierdurch Zuzahlungsregelungen unterlaufen werden.

? Die Bundesgesundheitsministerin sprach sich seinerzeit am Runden Tisch für "gleichlange Spieße" von Versandapotheken und Präsenzapotheken aus. Die Apotheker müssen sich mit dieser Stellungnahme aus dem Hause Schmidt hintergangen fühlen.

Parr: Mit dieser Antwort bekräftigt die Bundesregierung, dass sie nur deutsche Apotheken dazu verpflichten kann, die Zuzahlungen in der gesetzlichen Höhe zu erheben. Damit erklärt sie auch, dass sie ausländischen Apotheken keine rechtlichen Vorgaben machen kann. Damit scheint sich Frau Schmidt von ihren damaligen Zusagen entfernt zu haben.

? Was können die deutschen Apotheken jetzt tun?

Parr: Man sollte diese Unterschiede nicht kampflos hinnehmen. Es lohnt sich für die Apotheken dafür zu kämpfen, dass die eigene Aussage der Bundesregierung, sie wolle gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle, auch wirklich eingehalten werden.

! Herr Parr, vielen Dank für das Gespräch!

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