Prisma

Malariaprophylaxe: Transgene Moskitos sind noch nicht "ausgereift"

Anophelesmücken, die ein Gen gegen den Malariaerreger besitzen, sind noch kein Rezept zur Bekämpfung der Erkrankung. Die bislang gezüchteten transgenen Moskitos können den Anforderungen in der Natur offenbar nicht gerecht werden. Einmal freigesetzt, verschwinden sie innerhalb weniger Generationen wieder aus den Populationen.

Zu diesem Ergebnis kam vor kurzem ein Forscherteam des Imperial College in London unter der Leitung von Andrea Crisanti. Wie sie auf der College-Homepage berichten, kreierten sie für die Untersuchung, ob sich transgene Anophelesmücken mit ihrer neuen Genausstattung in Freiheit behaupten und ausbreiten können, vier verschiedene Moskito-Stämme, die Gene für die Kodierung von grün und rot fluoreszierenden Proteinen enthielten. Durch die Färbung konnte in jeder Generation die Häufigkeit der eingeschleusten Gene ermittelt werden.

Das Ergebnis war ernüchternd: Spätestens nach 16 Generationen waren die eingeschleusten Gene wieder verschwunden, meist waren sie bereits in der siebten bis achten Generation schon nicht mehr nachweisbar. Einer der Hauptgründe für das verringerte Durchsetzungsvermögen sind laut Crisanti Inzuchteffekte. Letzten Endes gingen transgene Linien auf einzelne veränderte Tiere zurück, die mit nur einem bzw. wenigen wilden Moskitos gekreuzt worden seien.

Nicht auszuschließen sei auch, dass beim Einschleusen des neuen Erbguts andere Gene des Moskitos außer Kraft gesetzt werden. Eine mögliche Lösung des Problems könnte sein, die transgenen Mücken mit wilden Moskitos zu kreuzen und jene, die sich das Malaria-Resistenz-Gen erhalten, im Labor zu selektieren. pte/ral

Quelle: www.ic.ac.uk/P4011.htm

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