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Krankenversicherung: Private wollen privat bleiben

BONN (im). Die privaten Krankenversicherungsunternehmen haben dem Vorschlag, auch Selbstständige sowie Beamte in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einzubeziehen, eine strikte Abfuhr erteilt.

Auch wenn erst am heutigen Donnerstag die Rürup-Kommission zu einer Plenarsitzung zusammentrifft und dann weitere Reformschritte klar werden, sickerte in den vergangenen Tagen neben anderen angeblichen Überlegungen durch, das Gremium um Bert Rürup plane, Selbstständige und Beamte pflichtweise in die GKV zu holen. Wie berichtet soll die Rürup-Kommission Vorschläge zur nachhaltigen Finanzierung des Solidarsystems GKV unterbreiten.

Der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) hält allerdings die Einbeziehung der beiden genannten Gruppen für untauglich. Werden noch mehr Menschen in die GKV einbezogen, werde es eine erhebliche Schieflage geben, da die GKV schon heute nicht mehr die Gesundheitsleistungen von morgen sicherstellen könne. Dies erklärte der PKV-Verband am 17. Februar in Köln. Ihr Direktor Dr. Volker Leienbach schlug stattdessen mehr kapitalgedeckte Finanzierung vor - wie sie die PKV nutzt - , um das demographische Risiko abzufedern. Gegen eine Volksversicherung sprächen zudem verfassungsrechtliche Probleme.

Nach Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung würde die Einbeziehung von Selbstständigen, Beamten, aber auch von Gutverdienenden den Beitragssatz um rund einen Prozentpunkt senken (siehe vorigen Bericht).

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