Arzneimittel und Therapie

Biologische Therapie der Psoriasis: Alefacept zur Behandlung der Psoriasis vulga

Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat die Zulassung für Alefacept (Amevive®) zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis vulgaris für Patienten erteilt, die für eine systemische Therapie oder Phototherapie in Frage kommen. In Deutschland wird die Zulassung gegen Ende des zweiten Quartals erwartet, wie Biogen mitteilte.

Das auffälligste Merkmal der Erkrankung ist die bis zu zehnfach gesteigerte Proliferation der Keratinozyten in der Epidermis. Anstelle der üblichen 28 Tage regeneriert sich die Epidermis von Psoriatikern alle drei bis fünf Tage. Dadurch kommt es zu einer Hyperkeratose und einer starken Schuppung der Haut. Es bilden sich rote, erhabene, schuppige Plaques, die schmerzhaft und entstellend sein können.

Alefacept wirkt gegen die aktivierten T-Zellen

Grundlage für Therapiestrategien mit neuen biologischen Substanzen wie Fusionsproteinen oder monoklonalen Antikörpern ist die Annahme, dass Psoriasis durch autoreaktive T-Lymphozyten und deren Zytokine ausgelöst wird. Alefacept ist ein rekombinantes Fusionsprotein, das über eine Hemmung der aktivierten T-Lymphozyten wirkt und zwei funktionelle Enden hat: Ein Ende bindet an die Bindungsstelle CD2 auf Seiten des T-Lymphozyten, ein von T-Gedächtniszellen stark exprimiertes Protein. So kann die Zusammenarbeit der T-Zellen mit antigenpräsentierenden Zellen blockiert und eine Entzündung verhindert werden.

Mit dem anderen Ende, einem Immunglubulin G(IgG1)-Anteil, werden Zellen der Immunabwehr (neutrophile Granulozyten) angelockt und gebunden, die auf ihrer Oberfläche Rezeptoren für dieses Molekül besitzen. Diese "Killerzellen" erkennen den blockierten T-Lymphozyten; ihre Rezeptoren binden an IgG1 und eliminieren den Lymphozyten. Alefacept wirkt damit spezifisch gegen aktivierte T-Zellen, die am Krankheitsprozess der Psoriasis beteiligt sind. Die Zahl dieser Zellen wird verringert, die normale Funktion des Immunsystems aber nicht gestört.

Langanhaltende Rückbildung der Psoriasis

In den bisherigen klinischen Studien führten zwölfwöchige Behandlungszyklen mit Alefacept bei einem erheblichen Teil der Patienten zu längerfristigen Remissionen. In klinischen Phase-III-Studien mit mehr als 1000 Patienten an 100 Zentren in den Vereinigten Staaten, Europa und Kanada, die doppelblind und plazebokontrolliert durchgeführt wurden, wurde Alefacept intramuskulär (15 mg) oder intravenös (7,5 mg) verabreicht. Die Patienten in den Studien waren 16 bis 84 Jahre alt und litten an chronischer Plaque-Psoriasis (Psoriasis vulgaris), die mindestens 10 Prozent der gesamten Körperoberfläche betraf.

Nach zwölf Wochen sei mit beiden Applikationsformen das primäre Studienziel, nämlich eine Reduktion des Psoriasis Area and Severity Index (PASI) um mehr als 75 Prozent erreicht worden. Auch die Lebensqualität sei signifikant verbessert worden, so Biogen. Nebenwirkungen, die während des ersten Therapiezyklus in den plazebokontrollierten Studien beobachtet wurden und bei den mit Alefacept behandelten Patienten mit einer Häufigkeit von mindestens 2 Prozent oder einer höheren Inzidenz auftraten als bei den mit Plazebo behandelten Patienten, waren Schwindel, verstärkter Husten, Übelkeit, Juckreiz, Muskelschmerz (Myalgie), Schüttelfrost sowie Schmerzen und Entzündung an der Injektionsstelle. ck

Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat die Zulassung für das rekombinante Fusionsprotein Alefacept (Amevive) zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis vulgaris für Patienten erteilt, die für eine systemische Therapie oder Phototherapie in Frage kommen. In Deutschland wird die Zulassung gegen Ende des zweiten Quartals erwartet, wie Biogen mitteilte.

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