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Präeklampsie: Risikofaktor für eine spätere Herzkrankheit

"Präeklampsie sollte zur Liste der Risikofaktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen hinzugefügt werden", forderte Edmund Funai von der Yale Universität vor kurzem beim Meeting der Society for Maternal-Fetal Medicine in San Franzisko. Der schwangerschaftsbedingte Bluthochdruck, unter dem etwa fünf bis sechs Prozent der werdenden Mütter leiden, wird seiner Ansicht nach in seiner Bedeutung deutlich unterschätzt.

Frauen, die während der Schwangerschaft an Bluthochdruck leiden, haben ein hohes Risiko im späteren Leben eine Herzerkrankung zu erleiden. Zu diesem Ergebnis kam Funai nach Auswertung des Datenmaterials von über 34 000 Frauen, die im Zeitraum von 1964 bis 1976 an einer Studie teilgenommen hatten.

Diejenigen Studienteilnehmerinnen, die während einer Schwangerschaft an Präeklampsie gelitten hatten, hatten später ein doppelt so hohes Risiko an Herzerkrankungen zu sterben, als Frauen, bei denen diese Schwangerschaftskomplikation nicht aufgetreten war.

Die Präeklampsie muss nach Aussage von Funai unter diesem Gesichtspunkt neu bewertet werden. "Bisher sind die Mediziner davon ausgegangen, dass die Erkrankung nach der Geburt des Kindes sozusagen geheilt ist. Das ist aber falsch. Die Präeklampsie ist vielmehr ebenso ein Risikofaktor für Herz- und Kreislauferkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit oder Rauchen", so der Wissenschaftler.

In die gleiche Kerbe schlägt eine zweite Studie, die von norwegischen und schottischen Wissenschaftlern durchgeführt wurde. Demnach sollten Frauen, die während der Schwangerschaft an Präeklampsie gelitten haben, in ihrem weiteren Leben ein genaues Herz-Kreislauf-Monitoring durchführen. Damit soll die Sterblichkeitsrate von Müttern gesenkt werden. "Es stimmt, dass die Erkrankung ein Indiz für weitere Herz-Kreislaufprobleme ist", so Tom Easterling, Gynäkologe an der University of Washington in Seattle. pte/ral

Quelle: www.pressetext.de

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