Prisma

Ahnenforschung: Auf das Erdferkel gekommen

Manche Familien können mit Stolz auf einen weitreichenden Stammbaum zurückblicken. Doch so gründlich die Ahnenforschung auch betrieben sein mag, erreicht sie doch in keinem Fall die eigentliche Wurzel - den Vorfahren der Menschheit. Glaubt man neugewonnenen Erkenntnissen, weist dieser eine verblüffende genetische Ähnlichkeit mit dem Erdferkel auf.

Die Geheimnisse der Evolution beschäftigen die Wissenschaft bereits seit geraumer Zeit. Ein weiterer Schritt zurück in die Vergangenheit gelang nun einem Forscherteam um Terence Robinson von der University of Stellenbosch in Südafrika. Hintergrund der Studie war ein Vergleich der Chromsomensätze verschiedener Säugetiere.

Als Repräsentanten wurden der Mensch, der Elefant und das Erdferkel gewählt. Die Tubulidentata (Erdferkel) und die Proboscidea (Elefanten) gehören beide zu der Überordnung der Afrotheria. Diese Gruppe von Säugetieren entwickelte sich in Afrika zu einer Zeit, als der Kontinent noch völlig isoliert lag. Es wird vermutet, dass aus der Mitte der Afrotheria der Urahne der heutigen Säugetiere, unter ihnen auch der Mensch, entstammen könnte.

Die Chromosomen des Erdferkels scheinen in der Evolution nur sehr wenig Veränderung erfahren zu haben, so berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences". Zusätzlich konnten auch unwiderlegbare Ähnlichkeiten zum menschlichen Genom aufgezeigt werden. Insgesamt verdichten sich somit die Beweise, dass der Vorfahre aller Säugetiere genetisch dem Erdferkel gleichen könnte - mit Sicherheit ein unerwartetes Bild im Familienalbum ah

Quelle: Proceedings of the National Academy of Sciences 2003, Nr. 5540

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